Als Reaktion auf die geplante Streichung homöopathischer Behandlungen als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen hat Deutschlands größter öffentlich-rechtlicher Versicherer angekündigt, an Homöopathie als privater Zusatzleistung festhalten zu wollen. Man stehe zum eigenen Leistungsversprechen, sagte Martin Fleischer, Vorstandsmitglied der Krankenversicherungsgruppe im Konzern Versicherungskammer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).
„Wir als private Krankenversicherung streichen keine Leistungen, nur weil es die Stimmungslage in der Gesundheitspolitik angesichts der Finanzierungslücken in der gesetzlichen Krankenversicherung gerade als Blaupause suggeriert“, so Fleischer. Viele Patienten würden „als Ergänzung zur klassischen Heilbehandlung auf alternative Heilmethoden“ vertrauen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am vergangenen Donnerstag angekündigt, die Finanzierung von Globuli und anderen homöopathischen Behandlungen durch gesetzliche Krankenkassen streichen zu wollen. Zusatzversicherungen sollen aber weiter möglich sein.
Der Konzern Versicherungskammer ist eigenen Angaben zufolge bundesweit der größte öffentliche Versicherer und inzwischen der siebtgrößte Erstversicherer in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte er Beitragseinnahmen von knapp neun Milliarden Euro. Die zum Konzern gehörende Bayerische Beamtenkrankenkasse und die Union Krankenversicherung gehören in Deutschland zu den führenden privaten Krankenversicherern.
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