
Du liest überall Ratschläge und Behauptungen über „gesunde Ernährung“, doch nicht alles, was so im Umlauf ist, stimmt. Im Folgenden räumen wir mit sechs der hartnäckigsten Mythen auf – mit evidenzbasierten Erkenntnissen aus Studien und Expertenmeinungen.
1. Mythos: Kaffee entzieht deinem Körper Wasser
Tatsache: Kaffee wirkt zwar harntreibend, zählt aber trotzdem zur täglichen Flüssigkeitszufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigt, dass du bis zu vier bis fünf Tassen Kaffee pro Tag trinken kannst, ohne dass er deinen Wasserhaushalt gefährdet.
2. Mythos: Fett ist per se ungesund
Tatsache: Nicht alle Fette sind böse. Eine Studie des kanadischen „Population Health Research Institute“ fand heraus, dass Menschen, deren Kalorienanteil zu etwa 35 Prozent aus Fett stammt, länger leben als jene mit höherem Kohlenhydratanteil – vorausgesetzt, es handelt sich um ungesättigte Fette wie aus Nüssen, Olivenöl oder Avocado.
3. Mythos: Kohlenhydrate machen dick
Tatsache: Kohlenhydrate sind der wichtigste Energielieferant deines Körpers – und sie sind nötig, damit Fett effektiv verbrannt werden kann. Die „Harvard Medical School“ rät, Vollkornprodukte, Obst und Gemüse zu bevorzugen, statt Kohlenhydrate komplett zu meiden.
4. Mythos: Du musst unbedingt frühstücken, um gesund zu bleiben
Tatsache: Die Wissenschaft ist sich uneins: Ob Frühstück für dich sinnvoll ist, hängt von deinem persönlichen Hungerrhythmus und deinen Essgewohnheiten ab. Eine Analyse der „Stiftung Gesundheitswissen“ kommt zum Schluss, dass die Studienlage zu Frühstück und Gesundheit nicht eindeutig ist – wichtiger ist, was du isst, nicht ob du frühstückst.
5. Mythos: Zwei Liter Wasser am Tag sind Pflicht
Tatsache: Dein Flüssigkeitsbedarf variiert je nach Körpergröße, Aktivität und Temperatur. Es gibt keine universelle „2-Liter-Regel“. Trinke, wenn du Durst hast, und decke einen Teil deines Bedarfs über wasserreiche Lebensmittel wie Gurken oder Melone. Eine pauschale Aussage kann wissenschaftlich nicht begründet werden.
6. Mythos: Zucker macht Kinder hyperaktiv
Tatsache: Mehrere Studien zeigen, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Zuckeraufnahme und hyperaktivem Verhalten gibt. Vielmehr spielt die Erwartungshaltung der Eltern eine Rolle: Wenn du glaubst, dein Kind sei „zuckersensibel“, wertest du sein Verhalten eher als unruhig ein – selbst wenn es gar keinen Zucker hatte.
Fazit: Ernährungsmythen halten sich hartnäckig, oft weil Überinterpretationen oder Marketing sie am Leben erhalten. Verlass dich lieber auf Empfehlungen von Fachgesellschaften (beispielsweise DGE, WHO) und konsultiere bei Unsicherheiten unter anderem deinen Hausarzt.
Dein persönliches Wohlgefühl und eine vielseitige, ausgewogene Kost sind der beste Weg zu mehr Gesundheit – nicht das strikte Befolgen einzelner „Super“-Regeln.
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