
Der Tod gehört zum Leben – doch während wir akribisch Urlaubsreisen buchen, Versicherungen vergleichen und das Smartphone alle zwei Jahre upgraden, verschieben wir die Planung unserer eigenen Bestattung ins Ungewisse. Eine aktuelle „YouGov“-Umfrage legt schonungslos offen: Mehr als sechs von zehn Deutschen blocken das Thema Totenvorsorge völlig ab.
Nur 10 Prozent haben ihre letzte Reise wirklich durchdacht, den Rest treibt die Angst vor dem Unausweichlichen in die Prokrastinations-Falle.
Dieser kollektive Aufschub ist nicht nur verantwortungslos – er ist egoistisch. 55 Prozent der Befragten wollen ihre Angehörigen finanziell entlasten, aber statt klare Verfügungen zu treffen, hoffen sie inständig, dass schon irgendjemand den Beerdigungs-„Job“ übernimmt. Willkommen im Zeitalter der „Ich kann nicht, ich muss noch leben“-Generation!
Dabei zeigen die Zahlen: Wer vorsorgt, gewinnt doppelt. Ein gut geregeltes Testament spart den Hinterbliebenen Streit und finanzielle Engpässe. Und je früher Du Deine Wünsche festlegst, desto größer der Gestaltungsspielraum – von der Beisetzungsform bis zum Abschiedssong. Dass gerade junge Menschen (3 Prozent Vorsorgequote bei 18–24-Jährigen!) die Augen verschließen, ist absurd. Gerade sie könnten von niedrigen Preisen und flexiblen Verträgen profitieren.
Wer aus Unsicherheit, Unbehagen oder schierer Aufschieberitis nicht handelt, hinterlässt seinen Liebsten ein emotionales und bürokratisches Trümmerfeld. Verantwortungslosigkeit in Reinkultur! Zugleich belegt die Studie: 37 Prozent möchten ihren Abschied nach eigenen Vorstellungen gestalten. Wenn dieser Wunsch echt ist, dann sag nicht erst morgen, was heute schon möglich wäre.
Bestattungsvorsorge ist mehr als ein Vertrag – sie ist ein Akt der Fürsorge. Wer früh plant, schenkt seinen Angehörigen Klarheit statt Chaos. Und wer heute noch seine Bestattung regelt, kann sicher sein, dass am Ende genau das passiert, was Du willst – ohne Panik, ohne Rechnungen und ohne Erbstreit.
Also hör auf zu verdrängen: Mach Schluss mit der „Wird-schon-irgendwer-machen“-Mentalität und bring’s zu Papier. Deine letzte Party wartet – gestalte sie selbst, bevor andere sich in endlosen Diskussionen verlieren.
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