Ausbildungs-Boom in den Freien Berufen

Zahnmedizinische Fachangestellte (über Kaboompics)
Zahnmedizinische Fachangestellte (über Kaboompics)

Deutschland erlebt einen echten Trend: Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für eine Ausbildung in den Freien Berufen. Laut Bundesverband der Freien Berufe (BFB) wurden zum Stichtag 31. März 2025 mit 11.669 neu abgeschlossenen Verträgen 3,7 Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse registriert als im Vorjahr.

Damit strebt inzwischen fast jeder zehnte Auszubildende eine berufliche Zukunft in Berufen mit hoher Gemeinwohl-Verpflichtung an.

Integration und Frauenpower: So bunt ist der Berufsalltag

Die Freien Berufe punkten nicht nur mit steigenden Zahlen, sondern auch mit gelebter Vielfalt:

  • Integrationschampions: Mit einem Ausländeranteil von 20,3 Prozent unter den Auszubildenden führen sie alle Ausbildungsbereiche in Sachen Integration an.
  • Starke Frauenquote: Satte 90,7 Prozent der angehenden Medizinischen Fachangestellten, Zahnmedizinischen Fachangestellten oder Steuerfachangestellten sind weiblich.

Diese Werte zeigen: Freie Berufe sind offen für Talente aller Hintergründe und bieten gerade jungen Frauen echte Aufstiegschancen.

Top-Ausbildungsplätze: Ärzte-, Zahnärzte- und Steuerberaterkammern vorn

Die meisten neuen Verträge entstehen dabei in klassischen Kammer-Berufen:

  • Medizinische Fachangestellte (Ärztekammern)
  • Zahnmedizinische Fachangestellte (Zahnärztekammern)
  • Steuerfachangestellte (Steuerberaterkammern)

Ob Praxisorganisation, Patientenbetreuung oder Wirtschaftsprüfung – die Aufgaben sind abwechslungsreich und verantwortungsvoll.

Fachkräftemangel im Blick: Trotz Aufwärtstrend bleibt eine Lücke

Trotz des Rekordzuwachses fehlen den Freien Berufen aktuell rund 211.000 Fachkräfte. Die größten Defizite gibt es bei:

  • Fachkräften insgesamt: 129.000
  • Angestellten Berufsträger: 38.000
  • Auszubildenden: 44.000

Im Vergleich zum Winter 2023 konnte die Lücke um 52.000 verkleinert werden – ein Lichtblick, doch laut BFB-Präsident Dr. Stephan Hofmeister bleibt die Aufgabe groß: „Nur mit starken Teams in den Freien Berufen schaffen wir eine resiliente Gesellschaft. Jetzt geht es darum, Bürokratie abzubauen und die Attraktivität weiter zu erhöhen.“

Ausbildungs-Boom und Vielfalt eröffnen sinnstiftende Perspektiven

Am Ende zeigt sich: Die Freien Berufe stehen an einem Wendepunkt. Mit stark steigenden Ausbildungszahlen, gelebter Vielfalt und echtem Gemeinwohl-Charakter bieten sie nicht nur Jobs, sondern eine Perspektive, die Beruf und Sinn miteinander verbindet. Wer jetzt den Schritt wagt, tritt in ein Feld, das dringend frische Köpfe und engagierte Talente braucht – und eröffnet sich selbst die Chance, aktiv an der Zukunft unserer Gesellschaft mitzuwirken.

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