Final-Voting erklärt: So funktioniert das Punktesystem beim ESC 2025

Stage (über Alma Bengtsson/EBU)
Stage (über Alma Bengtsson/EBU)

Nach atemberaubenden Performances, spektakulären Bühnenshows und stürmischem Applaus steigt im großen Finale in Basel das große Rechnen. Hinter dem glitzernden ESC-Glanz verbirgt sich ein ausgeklügeltes Punktesystem, das Fachjurys und Millionen Zuschauer fair zusammenführt.

Wie genau das funktioniert und warum jede Stimme zählt, liest Du hier – gestützt auf die offiziellen Regelwerke der EBU und Analysen von ESC-Experten.

Zwei Säulen: Jury vs. Televoting

Die Fachjury jedes Landes besteht aus fünf unabhängigen Experten aus der Musikbranche – Komponisten, Produzenten oder Künstlern –, die die Beiträge während der sogenannten Jury-Show, die zweite Generalprobe, unter Live-Bedingungen bewerten. Dabei fließen Songqualität, Stimmsicherheit, Originalität, Bühnenpräsenz und der Gesamteindruck in ihre Entscheidung ein. Am Finalabend werden die Punkte 1–10 automatisch eingeblendet, während der jeweilige Jury-Sprecher live die 12 Points seines Landes verkündet.

Parallel dazu können Millionen Zuschauer per Telefon, SMS oder der offiziellen Eurovision-App ihre Stimmen abgeben – mehrfach, jedoch nicht für das eigene Land. Aus allen abgegebenen Stimmen errechnet jedes Land eine Rangfolge, der wiederum Punkte (1–8, 10, 12) zugeordnet werden.

Punktevergabe im Detail

Im Finale läuft die Wertung in zwei Phasen ab: Zuerst werden alle Jury‑12‑Punkte der Länder aufgerufen, dann folgt das Televoting. Hier werden die zusammengerechneten Publikums‑Punkte in einem Block verlesen – von der geringsten zur höchsten Stimmenzahl. Gerade dieses geteilte Vorgehen sorgt für Spannung: Ein Beitrag mit schwächeren Jurypunkten hat durch massiven Publikumszuspruch noch alle Chancen auf den Sieg.

Dramaturgie und Fairness

Kommt es zu einem Punktegleichstand, entscheidet das Televoting: Wer mehr 12‑Punkte aus dem Publikum erhalten hat, gewinnt im Tiebreaker; bleiben die „12er“ gleich, zählt die Anzahl der 10er, und so weiter. Sollte im Finale das Televoting komplett ausfallen, springt seit 2023 eine Backup-Jury ein, doch in der Praxis entscheidet das Publikum.

Dieses System gewährleistet eine ausgewogene Balance zwischen künstlerischer Qualität und Massenattraktivität. Es honoriert sowohl technisch exzellente Darbietungen als auch unwiderstehliche Ohrwürmer, sorgt durch klare Regeln und externe Überwachung der Televotes für Transparenz und garantiert faire Wettbewerbsbedingungen.

So sichert der Eurovision Song Contest 2025 in Basel, dass der Titel wirklich dem Act gebührt, der Fachjury und Millionen Fans gleichermaßen überzeugt hat. Denn nur wer beide Lager für sich gewinnt, kann am Ende die begehrte ESC-Krone in Händen halten.

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