SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will beim Umgang mit der Linkspartei Fehler der Nachwendezeit nicht wiederholen. „Damals haben wir pauschal den Mitgliedern der zerfallenden SED gesagt: Wir wollen euch nicht, auch nicht die jungen Reformer“, sagte Kühnert dem „Spiegel“. Es gebe sicher manche Linken-Mitglieder, die seine Partei nicht aufnehmen würde.
„Aber unsere Türen stehen offen für jene, die ernsthaft mitarbeiten wollen“, so Kühnert. Das habe jüngst der Wechsel des Abgeordneten Thomas Lutze in die SPD-Bundestagsfraktion gezeigt. Die SPD mache aber „keine Abwerbekampagne“, so Kühnert.
„Ich agitiere keinen und setze auch niemanden auf Mitglieder der Linkspartei an.“ So etwas sei schlechter Stil. „Wir reden hier doch nicht über eine Insolvenzmasse, die zur Versteigerung steht“, sagte der Sozialdemokrat weiter.
„Das sind politisch denkende Menschen.“ Viele könnten sich nicht vorstellen, was es bedeute, „Jahre oder Jahrzehnte in eine Partei zu stecken, unendliche Stunden im Ehrenamt, und nun zu merken: Diese Partei zerfällt“. Der Respekt gebiete es, zurückhaltend aufzutreten, so Kühnert.
„Wer Gesprächsbedarf hat, wird sich schon bemerkbar machen.“
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