Die deutschen Soldaten sind nach Einschätzung der Wehrbeauftragten Eva Högl „in dieser Weltlage an einer absoluten Belastungsgrenze angekommen oder teilweise schon weit darüber hinaus“, wie sie dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe) sagte: „Unsere Bundeswehr war in den vergangenen Jahren gefordert wie nie zuvor.“ Das gelte insbesondere für die Marine und die an der Nato-Ostflanke operierenden Verbände. „Artilleriebataillone geben Material zur Unterstützung der Ukraine ab, was die eigene Ausbildung erschwert, und bilden zusätzlich die ukrainischen Kräfte aus“, erklärte Högl weiter: „So ist es auch bei der Flugabwehr.“
Während der „allgemeine Engpass bei Material und Personal“ manche Einheiten besonders strapaziere, seien „viele andere aus diesem Grund nicht voll einsatzfähig“. Vor diesem Hintergrund sei die Personalgewinnung entscheidend, sagte Högl, die auf eine Task Force Personal im Verteidigungsministerium hinwies, die bis Jahresende entsprechende Vorschläge machen soll.
„Wer mit der Bundeswehr liebäugelt, ist Goldstaub – niemand davon darf uns verloren gehen“, so die Wehrbeauftragte: „Ich habe viel zu viele Fälle auf dem Schreibtisch, wo genau das geschehen ist, durch eine unklare Ansprache oder Antwortschreiben, die erst eintreffen, wenn der Interessent oder die Interessentin bereits etwas anderes gefunden hat.“
Daher müsse man „gerade am Anfang des Prozesses viel mehr Energie investieren, um sie bei der Stange zu halten“.
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