Deutschland rast in den Abgrund: Warum Tempo 120 Leben retten würde – und trotzdem nicht kommt

Autobahn (über Roman Stavila)
Autobahn (über Roman Stavila)

Deutschland, das Land der Dichter, Denker – und Bleifußfanatiker. Während andere Nationen längst gemerkt haben, dass 120 km/h weder die persönliche Freiheit zerstört noch den Weltuntergang heraufbeschwört, hält der deutsche Autobahnfahrer tapfer die letzte Bastion der Raserei. Frei soll er sein – wenigstens auf der Überholspur.

Nun zeigt eine Studie der Ruhr-Universität Bochum: Tempo 120 rettet jedes Jahr 58 Menschenleben, verhindert über 900 Schwerverletzte und spart 11,7 Millionen Tonnen CO₂. Klingt gut, oder? Falsch! Denn was sind schon nackte Zahlen gegen das Gefühl, mit 220 km/h die linke Spur „freizupusten“?

Unfallkosten von 216 Millionen Euro jährlich ließen sich einsparen. Aber was soll’s: Hauptsache, der Stammtisch kann weiter vom „freien Fahren für freie Bürger“ schwärmen, während Krankenwagen im Minutentakt Schwerverletzte abholen.

Die ÖDP nennt es skandalös, dass aus ideologischen Gründen kein Tempolimit kommt. Treffender wäre vielleicht: grotesk. In einem Land, in dem man inzwischen für alles Vorschriften hat – von Duschköpfen bis zu Plastikstrohhalmen – bleibt ausgerechnet das Tempolimit ein unantastbares Heiligtum.

Und die Mehrheit? Laut Umfragen sind 55 bis 63 Prozent der Deutschen längst dafür. Doch in Berlin scheint der Bleifuß lauter zu sein als der gesunde Menschenverstand.

Bis dahin bleibt es also beim deutschen Sonderweg: Wir retten die Welt mit Wärmepumpen – und donnern gleichzeitig mit 250 Sachen in die Leitplanke. Freiheit kann manchmal verdammt tödlich sein.

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