Wildbienen im Winterschlaf: Diese einfachen Garten-Tricks retten sie durch den Winter

Wildbiene im Schneckenhaus (über Wildbiene + Partner)
Wildbiene im Schneckenhaus (über Wildbiene + Partner)

Mit dem Herbst beginnt für Wildbienen eine stille, aber entscheidende Phase. Während sich die Natur zurückzieht, bereiten sich die Insekten auf ihre Winterruhe vor. Biologe Tom Strobl von „Wildbiene + Partner“ erklärt, warum Gärten in dieser Jahreszeit eine zentrale Rolle für das Überleben der Wildbienen spielen – und welche Maßnahmen jeder ergreifen kann.

Winterschlaf mit natürlichem Frostschutz

Die meisten Wildbienen verbringen den Winter in Kokons – entweder als Puppe oder bereits als ausgewachsenes Tier. Um auch strenge Kälte zu überstehen, produzieren sie ein körpereigenes „Frostschutzmittel“. So können sie Temperaturen bis minus 25 Grad aushalten. Wichtig sei, Nisthilfen nicht ins Warme zu holen, betont Strobl: „Die Tiere brauchen die Temperaturunterschiede zwischen Winter und Frühling als natürlichen Wecker.“

Natürliche Rückzugsorte: mehr als nur Gartenreste

Was im Garten oft wie Abfall wirkt, ist für Wildbienen überlebenswichtig. Verblühte Stauden, vertrocknete Stängel oder Totholz bieten Nistplätze und Schutz. Auch markhaltige Pflanzen wie Holunder oder Brombeere lassen sich sammeln und später aufstellen. Selbst leere Schneckenhäuser können zur Brutstätte werden.

Pflege der Nisthilfen im Herbst

Wer Nisthilfen nutzt, sollte sie im Herbst überprüfen. Eine dünne Schicht Leinöl schützt das Holz vor Feuchtigkeit, alte Röhrchen können bei Bedarf ersetzt werden. Wichtig bleibt jedoch: Die Nisthilfe muss draußen bleiben – geschützt, aber den Jahreszeiten ausgesetzt.

Pflanzzeit für das Frühjahr

Der Herbst ist ideal, um Blumenzwiebeln und Wildstauden zu setzen. Frühblüher wie Traubenhyazinthen liefern Nahrung für die ersten Insekten im Jahr. Auch heimische Sträucher wie Weißdorn oder Wildrosen bieten Nahrung für Bienen und Vögel.

Laub liegen lassen

Was nach Vernachlässigung aussieht, ist wertvoller Lebensraum: Laub, Mulch und Kompost schützen den Boden, speichern Feuchtigkeit und bieten Tieren Rückzugsorte. Käfer, Spinnen, Schmetterlinge und sogar Igel profitieren davon. „Leave the leaves“, lautet die Empfehlung von Artenschützern.

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