Heizspiegel 2025: Heizkosten steigen spürbar – Gas besonders teuer

Heizung (über halfpoint)
Heizung (über halfpoint)

Die Heizsaison 2025 bringt für viele Haushalte in Deutschland eine unangenehme Nachricht: Heizen wird wieder teurer. Besonders betroffen sind Gasnutzer, wie der neue Heizspiegel für Deutschland 2025 zeigt. Grundlage der Analyse sind über 90.000 Gebäudedaten, ausgewertet von der Beratungsgesellschaft „co2online„.

Trendwende nach kurzer Entlastung

Nach einem Rückgang der Heizkosten im Jahr 2024 zieht der Preis nun deutlich an. Gas verteuert sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent, Holzpellets sogar um 20 Prozent. Heizöl (+3 %), Fernwärme (+2 %) und Wärmepumpen (+5 %) bleiben vergleichsweise stabil. Als Hauptgründe nennen die Experten gestiegene Energiepreise sowie den kalten Winter zu Jahresbeginn.

Damit setzt sich ein langfristiger Trend fort: Seit 2022 sind Wärmepumpen günstiger als Gas oder Öl – fossile Energien bleiben die teurere Option.

Durchschnittskosten im Überblick

Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung im Mehrfamilienhaus ergeben sich laut Heizspiegel folgende Durchschnittswerte für 2025:

  • Gas: 1.180 Euro
  • Heizöl: 1.055 Euro
  • Fernwärme: 1.245 Euro
  • Wärmepumpe: 715 Euro
  • Holzpellets: 740 Euro

Zum Vergleich: Noch 2021 lagen die Gas-Kosten bei rund 740 Euro.

Einsparpotenzial von Milliardenhöhe

Laut Heizspiegel könnten 90 Prozent der Haushalte ihre Heizkosten senken, im Schnitt um etwa 400 Euro pro Jahr. Bundesweit entspricht das möglichen Einsparungen von 22 Milliarden Euro jährlich.

Kurzfristig helfen einfache Maßnahmen wie korrektes Stoßlüften, angepasste Raumtemperaturen oder weniger Warmwasserverbrauch. Mittelfristig wirken technische Optimierungen wie der hydraulische Abgleich oder die Dämmung von Heizungsrohren. Am meisten spart jedoch, wer in energetische Modernisierung und neue Heizsysteme investiert.

Fossile Heizungen als Kostenfalle

Langfristig dürften fossile Heizungen zunehmend zum Risiko werden. Laut Berechnungen des Ariadne-Projekts könnte ein unsaniertes Einfamilienhaus mit Gasheizung in den kommenden 20 Jahren rund 120.000 Euro Heizkosten verursachen. Mit Wärmepumpe und Sanierung lägen die Kosten bei etwa 16.000 Euro – ein Unterschied von mehr als 100.000 Euro.

Als Treiber gelten steigende CO₂-Preise, höhere Netzentgelte und strukturelle Veränderungen auf den Energiemärkten. Wärmepumpen dürften nach Einschätzung der Experten langfristig die günstigste Heizoption bleiben.

Stimmen aus der Branche

„Fossile Heizungen werden zur Kostenfalle, während Wärmepumpen langfristig entlasten“, betont co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. Wichtig seien nun politische Rahmenbedingungen, die den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme erleichtern.

Auch der Deutsche Mieterbund fordert Investitionen: „Hohe Energiekosten gibt es vor allem in alten, energetisch schlechten Gebäuden“, sagt Präsidentin Melanie Weber-Moritz. Nachhaltige Einsparungen seien nur möglich, wenn Gebäudeeigentümer in Dämmung, Fenster oder moderne Heiztechnik investieren – sozialverträglich und mieterfreundlich.

Anzeige

Über Redaktion | cozmo news 3365 Artikel
cozmo news ist die Zentralredaktion hinter dem Nürnberger Blatt, Hamburger Blatt, Stuttgarter Blatt, Münchener Blatt und Fränkisches Blatt. Als unabhängige digitale Nachrichtenplattform bereiten wir aktuelle, relevante und hintergründige Themen für unsere vielfältige Leserschaft auf. Unsere Redaktion verbindet journalistische Qualität mit innovativen Erzählformen – klar, ehrlich und nah am Puls der Zeit.

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Jeder Kommentar ist willkommen. Bitte beachte: Um die missbräuchliche Nutzung der Kommentarfunktion (Hassrede, Hetze, Spam, Links u. Ä.) zu verhindern, musst du deinen Klarnamen (bestehend aus Vor- und Nachname) und deine E-Mail-Adresse (E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht) angeben. Sobald dein Kommentar geprüft wurde und dieser nicht gegen die Netiquette verstößt, wird er durch die Redaktion freigeschalten und veröffentlicht.