
Die Ferienzeit legt schonungslos offen, wie tief die soziale Kluft in Deutschland ist. Während die einen Flugtickets buchen, Hotelpools genießen und Postkarten verschicken, kämpfen andere mit der Frage, wie sie die Betreuung ihrer Kinder überhaupt organisieren sollen.
Wer glaubt, Urlaub sei nur eine Frage der persönlichen Prioritäten, verkennt die Realität. Er ist nicht bloß Freizeit – er ist Erholung, Abstand vom Alltag, Chance auf neue Eindrücke. Für Kinder ist er zudem ein wichtiger Teil ihrer Entwicklung.
Wenn Familien keinen Urlaub machen können, weil sie am Monatsende jeden Cent umdrehen müssen, ist das nicht einfach Pech. Es ist ein strukturelles Problem. Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, die nicht nur Erwerbsarbeit und Schule regeln, sondern auch Erholungszeiten fair ermöglichen.
Urlaub darf kein Privileg für die Mittel- und Oberschicht bleiben. Er gehört zur gesellschaftlichen Teilhabe – und die ist ein Recht, kein Bonus.

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