
Kaum hast du dich an die brütende Hitze der vergangenen Tage gewöhnt, schlägt das Wetter um: Aus Westen ziehen heute heftige Gewitter mit Starkregen auf. Für dich ist das vielleicht eine unangenehme Erinnerung an die Flut im Ahrtal vor vier Jahren. Doch während damals viele unvorbereitet getroffen wurden, kannst du jetzt aktiv vorbeugen und deine Familie, dein Zuhause und deinen Alltag wetterfest machen.
Notfall-Kit immer griffbereit
Wenn Gewitter und Starkregen drohen, zählt jede Minute. Stell dir deshalb ein Notfall-Kit zusammen und bewahre es an einem zentralen Ort auf. Leg Taschenlampen, Ersatzbatterien, eine Powerbank fürs Handy, ein kleines Erste-Hilfe-Set, Trinkwasser und haltbare Lebensmittel hinein. So hast du alles Wesentliche sofort zur Hand, wenn plötzlich der Strom ausfällt oder du kurzfristig evakuiert wirst. Gleichzeitig lohnt es sich, wichtige Dokumente – Versicherungsunterlagen, Personalausweis, Medikamentenpläne – zu scannen und digital in einer Cloud zu sichern. Papier und Pappe können bei Überflutung leicht zerstört werden, deine Daten sind so dennoch geschützt.
Haus und Grundstück wetterfest machen
Einfach umsetzbare bauliche Maßnahmen reduzieren das Risiko von Wasserschäden erheblich. Installiere Rückstausicherungen an den Abflüssen, um Kanalrückstau zu verhindern, wenn das Abwassersystem überlastet ist. Prüfe deine Fenster- und Türdichtungen und dichte Risse oder Spalten mit Silikon oder Dichtungsbändern nach. Reinige Dachrinnen und Fallrohre gründlich, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann. Gerade in älteren Häusern sind diese kleinen Wartungsarbeiten der Schlüssel, um größere Sanierungskosten zu vermeiden.
Familien-Notfallplan erstellen
Ein klar strukturierter Notfallplan gibt Sicherheit und spart kostbare Zeit im Ernstfall. Leg gemeinsam mit deinen Angehörigen Flucht- und Sammelwege fest und verteilt Verantwortlichkeiten: Wer holt die wichtigsten Dokumente? Wer kümmert sich um die Haustiere? Wer übernimmt die Kommunikation mit Behörden oder Rettungsdiensten? Eine übersichtliche Tabelle in deinem Notfall-Ordner sorgt dafür, dass jeder seine Rolle kennt und auch in Aufregung handlungsfähig bleibt.
Frühwarnsysteme aktivieren und informiert bleiben
Installier dir moderne Warn-Apps wie NINA oder WarnWetter des Deutschen Wetterdienstes und aktiviere Push-Benachrichtigungen. Viele Kommunen bieten zudem kostenlose SMS-Dienste an, die dich über örtliche Unwetterwarnungen informieren. Halte außerdem ein batteriebetriebenes oder solarangetriebenes Radio bereit, um auch bei Stromausfall aktuelle Durchsagen empfangen zu können. So weißt du rechtzeitig Bescheid und kannst letzte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.
Versicherungsschutz prüfen
Ein passender Versicherungsschutz ist das A und O für finanziellen Rückhalt nach einer Überschwemmung. Ergänze deine Hausrat- oder Gebäudeversicherung um eine Elementarschadendeckung, die Schäden durch Hochwasser, Starkregen oder Rückstau abdeckt. Achte dabei auf wichtige Details wie Wartezeiten nach Vertragsabschluss, Höhe der Selbstbeteiligung und Deckungssumme. Notiere die Kontaktdaten deines Versicherers (Telefon, E-Mail, Online-Portal) in deinem Notfall-Kit, damit du im Schadenfall schnell und ohne langes Suchen reagieren kannst.
Schnell handeln nach dem Unwetter
Ist das Schlimmste eingetreten, ist zügiges Vorgehen entscheidend: Dokumentiere alle Schäden mit Fotos und notiere Zeit, Ort und Umfang. Diese Belege erleichtern dir später die Schadensregulierung erheblich. Öffne Fenster und Türen, um Räume zügig zu trocknen und Schimmelbildung zu vermeiden. Zieh Fachleute hinzu – Elektriker, Sanitärinstallateure oder spezialisierte Sanierungsfirmen –, bevor versteckte Feuchtigkeit größere Folgeschäden anrichtet. Ein klarer Maßnahmenplan minimiert das Risiko teurer Nachbesserungen.
Mit diesen leicht umsetzbaren Schritten bist du und deine Familie für das nächste Unwetter bestens gerüstet. Denn wer vorbereitet ist, kann auch bei Starkregen und Gewitter gelassen bleiben – und schützt sein Zuhause sowie seine Liebsten effektiv vor den Launen des Klimas.

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