Super-GAU: Warum ein Unfall in Schweizer AKW Deutschland härter treffen würde als die Schweiz

Atomkraftwerk (über no_limit_pictures)
Atomkraftwerk (über no_limit_pictures)

Kaum zu glauben, aber wahr: Ein schwerer Unfall in einem der vier hochbetagten Schweizer Kernkraftwerke würde uns Deutschen weitaus schlimmer treffen als die Schweizer selbst. Genau diese alarmierende Erkenntnis legt die neue TRAS-Studie offen, die heute in Stuttgart präsentiert wurde. Während in der Schweiz weiter eisern am Überzeitbetrieb festgehalten wird, droht unser Land, unvorbereitet und schutzlos der radioaktiven Wolke ausgeliefert zu sein.

Veraltete Reaktoren – tödliche Risiken

Mit 40 bis 56 Jahren Laufzeit sind die Anlagen in den Schweizer Atomparks nicht nur betagter als so mancher Bundeskanzler, sie entsprechen auch keineswegs den heutigen Sicherheitsstandards. Jedes einzelne würde heute keine Betriebsgenehmigung mehr erhalten. Dass diese atomaren „Langlebenden“ am Rande unseres Bundesgebiets weiterhin munter Strom produzieren dürfen, gleicht einem russischen Roulette unter veränderten Vorzeichen: Nicht die Schweiz, sondern wir stehen im direkten Gefahrenbereich – mit kaum auszumessenden Folgen für unsere Bevölkerung.

Katastrophenschutz im Tiefschlaf – Deutschland ohne Plan für den Ernstfall

Womit wir beim nächsten Skandal wären: Die hochoptimistischen Referenzszenarien der Schweizer Aufsichtsbehörde ENSI gaukeln vermeintliche Sicherheit vor, ignorieren aber sämtliche Lehren aus Fukushima und Tschernobyl. Die TRAS-Simulationen auf realen Wetterdaten malen ein weitaus dystopischeres Bild: Binnen Stunden könnten Metropolen wie Freiburg, Stuttgart oder München zu Evakuierungszonen werden. Und während die Schweiz offiziell nur einen kleinen Radius um ihre AKWs als „Gefahrenzone“ deklariert, könnte ein Fallout hunderttausende Deutsche den Wohn- und Lebensraum streitig machen – womöglich für Jahrzehnte.

Stefan Auchter, TRAS-Vizepräsident, bringt es auf den Punkt: „Bundes- und Landesregierung müssen die Bedrohung endlich ernst nehmen und den Überzeitbetrieb sofort beenden.“ Doch in Berlin und Stuttgart herrscht behördlicher Schlendrian: Die seit 2015 beschlossene Erweiterung der Evakuierungszonen wurde bis heute nicht umgesetzt. Ergebnis: Wenn die Sirenen heulen, sitzen örtliche Bürgermeister mit leeren Händen da. Deutschlands Kommunen stehen vor einem logistischen Albtraum, während in Bern weiter am Reaktor-Schongang gefeilt wird.

Chronische Strahlenfolgen – Generationen im Risiko

Langzeitfolgen wie Strahlenkrankheit, Unfruchtbarkeit und genetische Schäden zeichnen ein düsteres Bild einer post­atomaren Realität. Angelika Claußen von International Physicians for the Prevention of Nuclear War mahnt deshalb unmissverständlich: „Nur der definitive Ausstieg aus der Atomenergie schafft echte Sicherheit.“ Allerdings profitieren Lobbyisten und alteingesessene Betreiber bisher von der schweizerischen Hinhaltetaktik – ein gefährliches Spiel mit unserer Gesundheit und der Zukunft kommender Generationen.

Handeln statt Hoffen

Es reicht nicht, sich hinter Paragraphen und Zuständigkeitsgerangel zu verstecken! Die Studie ist kein weiterer Sachstandsbericht mehr, sie ist ein Weckruf: Sofortige Abschaltung der maroden Reaktoren, länder­übergreifende Notfallpläne, transparente Informationspolitik und umfassende Evakuierungsproben. Jeder Tag, den wir länger untätig zusehen, erhöht das Risiko einer grenzüberschreitenden Katastrophe.

Deutschland, wach auf! Die Zeit des Wegduckens ist vorbei – bevor uns der radioaktive Schatten der Schweizer AKWs buchstäblich überrollt.

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