
Urlaubsfahrt voraus und dein Auto quillt über vor Koffern, Taschen und Sportequipment? Schon ein paar zusätzliche Kilos können dir den Fahrspaß verhageln – und mehr kosten als nur Nerven. Wer beim Beladen achtlos verfährt, riskiert nicht nur instabiles Fahrverhalten, verlängerte Bremswege und Bußgelder von bis zu 75 Euro sowie einen Punkt in Flensburg (§ 22 StVO), sondern im Ernstfall sogar einen Unfall.
Damit du entspannt, sicher und ohne unnötige Kosten am Urlaubsort ankommst, solltest du folgende Regeln beherzigen.
Schweres Gepäck nach unten packen
Schwere Koffer und Boxen gehören immer möglichst tief und direkt hinter die Rücksitzlehne. So bleibt der Fahrzeugschwerpunkt niedrig und deine Kurvenstabilität erhalten. Nutze Spanngurte oder Gepäcknetze, um alles fest zu sichern – selbst kleine Gegenstände können bei Vollbremsung gefährliche Geschosse werden. Lass die Rücksitzlehne aufrecht stehen, denn sie wirkt als Barriere zwischen Gepäckraum und Fahrgastzelle. Und ganz wichtig: Verbandkasten, Warndreieck und Warnweste müssen jederzeit griffbereit bleiben und dürfen nicht unter Gepäckstücken verschwinden.
Zuladung immer im Blick behalten
In deiner Zulassungsbescheinigung Teil I findest du unter „zulässiges Gesamtgewicht“ (zGG) und „Leergewicht“ (Feld G) die Maximalwerte. Die Differenz ist deine erlaubte Zuladung – darin ist schon ein Fahrer mit 75 kg eingerechnet, alles weitere zählt dazu: Mitfahrer, Gepäck, Dachbox, Fahrradträger.
Tipp: Sonderausstattungen wie Schiebedach oder Allrad erhöhen das tatsächliche Leergewicht oft mehr, als in den Papieren steht. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, wiege dein voll beladenes Auto bei einem Wertstoffhof oder landwirtschaftlichen Betrieb – oder nutze Apps zur Schätzung.
Dachboxen und Träger korrekt nutzen
Dachboxen und Fahrradträger schaffen wertvollen Stauraum – erfordern aber sorgfältige Montage und regelmäßige Kontrolle:
- Passende Träger: Achte darauf, dass Reling, Fixpunkte oder Klemmträger optimal zu deinem Fahrzeug passen.
- Lastlimit beachten: Die zulässige Dach- oder Stützlast (meist 50–100 kg inklusive Box) darf niemals überschritten werden.
- Leichte Gegenstände oben: Pack in die Dachbox nur Kleidung, Schlafsäcke oder Zelte. Schwere Teile verbleiben im Kofferraum.
- Bewegung vermeiden: Nutze Gurte oder Netze, fülle Hohlräume mit Decken oder Jacken, damit nichts verrutscht.
- Sichtbarkeit sicherstellen: Rücklichter und Kennzeichen müssen frei bleiben.
Bei E-Bikes entfernst du unbedingt die Akkus und verstaust sie im Innenraum. Kontrolliere Sitz und Befestigung vor jeder Fahrt, besonders vor Autobahnetappen.
Fahrweise der Zusatzlast anpassen
Auch wenn es kein Gesetzestempo für beladene Pkw gibt: Empfohlen wird 130 km/h. Volle Dachboxen und Trägersysteme erhöhen den Luftwiderstand und machen dein Auto anfälliger für Seitenwind. Assistenzsysteme wie Spurhalte- oder Notbremsassistenten arbeiten bei voller Beladung nicht immer optimal. Tippe das Gaspedal also etwas sanfter, halte mehr Abstand und sei beim Spurwechsel und in Kurven besonders aufmerksam – das schont Bremsen, Reifen und deine Nerven.
Reifendruck vor Abfahrt prüfen
Je schwerer dein Auto, desto höher die Belastung für die Reifen. Ein zu niedriger Druck kann zu Hitze, erhöhtem Verschleiß oder sogar Reifenplatzer führen. Erhöhe je nach Achslast den Druck um etwa 0,5–1,0 bar – die genauen Werte stehen in der Tankklappe oder im Türrahmen auf der Fahrerseite. Prüfe den Druck immer bei kalten Reifen, idealerweise direkt vor der Abfahrt.
Mit diesen Profi-Tipps ist dein Auto nicht länger ein überladener Packesel, sondern ein sicheres Transportmittel, das dich entspannt und sorgenfrei ans Ziel bringt. Gute Fahrt!

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