Die Kultserie „Stromberg“ kehrt Anfang Dezember 2025 auf die Kinoleinwand zurück. Mit dabei ist ein Schauspieler, der aktuell in einer völlig anderen Welt zu Hause ist: Laurens Walter, seit Oktober 2024 Hauptdarsteller in „Harry Potter und das verwunschene Kind“ im Theater am Großmarkt, übernimmt erneut seine frühere Serienrolle als Lars Lehnhoff. Für den Kinofilm tauschte er Umhang gegen Hemd, Zauberstab gegen Schreibtischstuhl – und kehrte für einige Drehtage in die satirische Büro-Welt der Capitol-Versicherung zurück.
Walter war bereits in der TV-Serie als der altkluge Sachbearbeiter zu sehen. Die erneute Rückkehr in diese Rolle markiert für ihn einen seltenen Blickwechsel zwischen zwei extrem unterschiedlichen Arbeitswelten: der eng getakteten Präzision eines Bühnenstücks und der fragmentierten, technischen Arbeit eines Filmsets. Im Interview spricht er über den Übergang, die Magie der Schauspielkunst – und darüber, wo die Figuren aus „Stromberg“ wohl in Hogwarts gelandet wären.
Wie war es für dich, den Harry-Potter-Umhang auszuziehen und aus der magischen Theaterwelt wieder am Filmset in deine Rolle bei Stromberg zu schlüpfen?
Es war definitiv eine schöne Überraschung. Ich glaube, niemand aus dem Team hatte damit gerechnet, dass wir Stromberg noch einmal auf die große Leinwand bringen. Zurück am Set zu sein, war schon eine kleine Umgewöhnung – es sind ja doch zwei sehr unterschiedliche Welten. Aber da mir beide Welten sehr vertraut sind, bin ich wieder gut im „Großraumbüro“ angekommen, auch wenn ich die Theaterbühne und meinen Zauberstab vermisst habe.
Was sind deiner Meinung nach die größten Gemeinsamkeiten zwischen Theater und Film? Wo liegen die Unterschiede?
Was beide Welten gemeinsam haben, sind Geschichten, die wir erzählen. Und die Arbeit mit Körper, Stimme und Emotionen oder die Zusammenarbeit und das Zusammenspiel mit den Kollegen, um gemeinsam etwas Großes zu erschaffen. Unterschiedlich hingegen sind die Abläufe bei Theater und Film: Bei Harry Potter und das verwunschene Kind proben wir rund 3 Monate die Inszenierung, bis wir alle Abläufe bis zur Perfektion beherrschen. Auf der Bühne spielen wir dann jeden Abend dieselbe Geschichte vom Anfang bis zum Ende und schlüpfen immer wieder in denselben Charakter. Beim Film ist es dann genau andersherum: Die Probenzeit ist sehr kurz, dafür haben wir beim Dreh mehrere Takes und drehen einzelne Szenen oft bis zu zwanzigmal und nicht unbedingt chronologisch. Beim Film arbeiten wir quasi ständig mit dem Zeitumkehrer.
Lässt sich etwas Magie in der Welt von Stromberg finden?
Auf den ersten Blick lässt sich in der staubtrockenen Welt von Stromberg nur wenig Magie finden. Die Serie lebt von gnadenlos alltäglichen Situationen und ihrer Komik darin. Aber: Die Menschen zum Lachen zu bringen hat doch auch etwas Magisches, oder?
Welchem Hogwarts-Haus würdest du Bernd Stromberg und Lars Lehnhoff zuordnen?
Bernd Stromberg ist für mich definitiv ein Slytherin. Seine Art, Kollegen gegeneinander auszuspielen und sich aus der Verantwortung zu ziehen, wenn etwas schiefgelaufen ist, sind typische Charaktereigenschaften eines Slytherins. Auch ihre karriereorientierte, teils machthungrige Art, lässt sich klar in Bernd Stromberg erkennen. Um auch noch die positive Seite zu sehen: Sein blitzschnelles Reagieren und sein gewitzter, teils virtuoser Umgang mit Sprache passen auch zu einem Slytherin.
Lars Lehnhoff wäre mit seiner pflichtbewussten, korrekten Art wohl im Haus Hufflepuff zu finden. Lars möchte, dass alles fair zugeht und macht seinen Job ohne Dramatik, aber mit viel Fleiß. Außerdem ist er loyal seiner Abteilung und sogar Bernd Stromberg gegenüber, obwohl er ihn oft nicht versteht.
Und welche Rolle bei Harry Potter und das verwunschene Kind würde am besten zu Christoph-Maria Herbst passen?
Er würde in einer Mischung aus Severus Snape und Draco Malfoy sicherlich brillieren. Aber er ist einfach ein so großartiger Kollege, der wahrscheinlich auch einen unerwarteten Ron hervorzaubern könnte.


Kommentare