Am Anfang steht oft kein großer Plan, sondern ein kurzer Gedanke: „Vielleicht sollte ich mir das mal ansehen.“ Genau so begann mein Weg zum Technischen Hilfswerk (THW). Eine Anfrage, abgeschickt an einem gewöhnlichen Abend – mehr war es nicht. Doch der Prozess, der danach folgte, zeigte mir, wie offen, zugänglich und gut strukturiert das THW tatsächlich ist.
Kontaktaufnahme: schnell, direkt, unkompliziert
Wenige Stunden nach meiner Nachricht meldete sich die Regionalstelle Bamberg. Zuständig für den Ortsverband Forchheim, freundlich im Ton, klar in der Organisation. Kein Warten, kein Verschieben. Stattdessen die Einladung zu einem persönlichen Termin – noch in derselben Woche. Für eine Organisation mit über 80.000 Ehrenamtlichen wirkt diese Geschwindigkeit fast irritierend positiv. Aber sie zeigt: Das THW sucht aktiv Menschen, die Teil werden wollen. Und es macht ihnen den Einstieg leicht.
Vor Ort: ein Einblick in eine Welt voller Strukturen
Im Ortsverband Forchheim empfing uns Tobias Saffer, stellvertretender Ortsbeauftragter. Keine große Ansprache, kein Aufwand – sondern ein sachlicher, ruhiger Einstieg. Saffer führte uns über das Gelände: Fahrzeughallen, Spezialfahrzeuge, Werkstätten, Technikcontainer, Umkleiden, Ausbildungsräume.
Man merkt schnell: Hier wird nicht improvisiert. Alles hat Struktur, Platz, Zweck. Und doch ist die Atmosphäre offen – man darf fragen, anfassen, verstehen.
Während des Rundgangs erwischte ich mich mehrfach bei dem Gedanken, wie viel Expertise hinter dem steckt, was man im Alltag oft nur in Katastrophenbildern sieht: Stromversorgung, Pumpen, Beleuchtung, schwere Bergung, Logistik. Und all das getragen von Menschen, die ihren normalen Beruf haben und hier zusätzlich Verantwortung übernehmen.
Das persönliche Gespräch: transparent und ohne Druck
Nach der Führung führte Saffer mit jedem ein Einzelgespräch. Ohne Zeitdruck, ohne Erwartungshaltung.
Er erklärte:
- Ablauf und Inhalte der Grundausbildung
- zeitliche Rahmenbedingungen
- Einsatzabläufe und Organisation
- Ausrüstung und Kleidung
- Versicherungsfragen und Rechtliches
Ich ging aus dem Gespräch mit einem klaren Bild: Was mich erwartet, ist machbar. Es ist strukturiert. Und es ist nah an der Realität – kein Ehrenamt, das man „irgendwie nebenbei“ macht, aber eines, das man mit Plan und Unterstützung gut integrieren kann.
Verwaltung: die unterschätzte Einstiegshilfe
Ebenfalls bemerkenswert: die Verwaltung. In Forchheim kümmert sich Sabine S. um Aufnahme, Unterlagen und administrativen Ablauf. Freundlich, direkt, hilfsbereit. Der Aufnahmebogen lag bereit, Informationsblätter ebenso. Kein Wust an Formularen, kein komplizierter Prozess. Tatsächlich war der administrative Teil bisher der einfachste.
Was es wirklich braucht
Der wichtigste Eindruck dieses ersten Besuchs: Das THW setzt keine Hürden. Es schafft Wege. Man braucht kein technisches Vorwissen. Man muss keine perfekte Fitness mitbringen. Man muss kein Profi sein.
Was man braucht, ist Bereitschaft. Und ein wenig Mut, den ersten Schritt zu wagen.
Auftakt zu einer Serie
Dieser Artikel bildet den Beginn einer mehrteiligen Reportage über das THW. In den kommenden Teilen geht es unter anderem um:
- Was in der Grundausbildung passiert
- Wie ein Übungsdienst abläuft
- Welche Fachgruppen es gibt und wie sie funktionieren
- Was das Ehrenamt im THW für die Gesellschaft – und für die Helferinnen und Helfer – bedeutet
Teil 2 erscheint in Kürze: „Wie geht es nach der Anmeldung weiter?“


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