
Achtlos weggeworfene Kaffeebecher, Sofas an Glascontainern, Müllsäcke neben Papierkörben – die illegale Müllentsorgung bleibt eines der größten Ärgernisse im Nürnberger Stadtbild. Doch die Stadt geht inzwischen härter dagegen vor. Der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) und der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg (ASN) ziehen gemeinsam mit Partnern wie dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), der Noris-Arbeit (NOA) und dem Kommunalen Außendienst (ADN) eine Zwischenbilanz: Seit 2024 läuft eine breit angelegte Offensive gegen den „wilden Müll“.
Von To-go-Becher bis Sperrmüll – alles ein Problem
„Wilder Müll“ ist nicht gleich wilder Müll. Unter den Begriff fallen sowohl Kleinstabfälle – sogenanntes Littering – als auch illegale Großablagerungen wie Sperrmüll, alte Matratzen oder gar gefährliche Stoffe. Besonders Containerstandorte sind betroffen, an denen sich regelmäßig ganze Müllberge türmen.
Mehr Reinigungen, mehr Präsenz, mehr Strafen
„Wir haben ein System entwickelt, abgelagerten Müll als Ordnungswidrigkeiten konsequent zu verfolgen“, erklärte Umweltreferentin Britta Walthelm im Umweltausschuss. Parallel setzen Sör und ASN auf Aufklärung und direkte Ansprache. Besonders verschmutzte Orte werden markiert, mit Plakaten versehen und durch Abfallberater vor Ort begleitet. Sie erklären Anwohnern, wie Mülltrennung und Entsorgung richtig funktionieren. Auch in Schulen und auf Social Media ist das Thema präsent.
Konsequentes Vorgehen gegen Müllsünder
Bürgermeister Christian Vogel, Erster Werkleiter von Sör, betont: „Illegale Müllentsorgung ist kein Kavaliersdelikt. Es gibt genug legale und kostenlose Möglichkeiten, Abfälle loszuwerden. Jetzt ist es an der Zeit, härter durchzugreifen.“
Zwischen März und August 2025 wurden bereits 61 Bußgeldbescheide verhängt – mit einer Gesamtsumme von 7.595 Euro. Zusätzlich kassierte das Umweltamt rund 2.177 Euro Verwarngelder. Damit setzt die Stadt klar auf das Prinzip „Aufklärung und Ahndung“.
Mehr Hände im Einsatz
Neben erhöhter Reinigungstätigkeit hat der ASN eine hauptamtliche Abfallberatung geschaffen, um die zuvor rein ehrenamtliche Unterstützung zu verstärken. Auch Schrotträder und Einkaufswagen werden in Kooperation mit der NOA regelmäßig eingesammelt.
Ziel der Stadt ist klar: Nürnberg soll nicht nur sauberer, sondern auch bewusster im Umgang mit Müll werden.

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