Wenn Ende Oktober die Tage kürzer werden und geschnitzte Kürbisse vor den Haustüren stehen, steigt in Deutschland traditionell auch die Lust auf Horrorfilme. Streamingdienste melden dann jedes Jahr deutlich erhöhte Abrufzahlen – doch welche Titel landen tatsächlich am häufigsten in den Wohnzimmern?
Eine aktuelle Auswertung gibt darauf eine klare Antwort. Dafür wurden die Google-Suchanfragen zu 80 beliebten Horrorfilmen in den Oktobermonaten der Jahre 2016 bis 2024 analysiert. Das Ergebnis zeigt: Deutschland schaut zu Halloween eine Mischung aus modernen Schockern und unverwüstlichen Klassikern.
Die meistgesuchten Horrorfilme in Deutschland
Platz 1: „The Conjuring“ (2013)
Der Spukhausfilm rund um die realen Dämonologen Ed und Lorraine Warren kommt auf über 2,24 Millionen Suchanfragen. Der Film gilt für viele als moderner Genremaßstab: atmosphärisch, altmodisch erzählt – aber hochwirksam.
Platz 2: „ES“ (2017)
Die Neuverfilmung des Stephen-King-Romans mit dem Clown Pennywise. Das Werk ist vor allem bei jüngeren Zuschauergruppen fest verankert.
Platz 3: „Alien“ (1979)
Ridley Scotts klaustrophobischer Sci-Fi-Horror beweist: Manche Filme altern nicht, sie werden zeitlos.
Auch „Shining“ (1980) bleibt ein Fixpunkt der deutschen Halloween-Kultur, während neuere Titel wie „A Quiet Place II“ (2021), „Smile“ (2022) oder „M3GAN“ (2023) innerhalb kürzester Zeit in die Top-10 vorrückten. Das zeigt: Das Publikum liebt Innovation – solange die Spannung stimmt.
Top 20 Horrorfilme nach Suchvolumen (Oktober 2016–2024)
| Rang | Titel | Jahr | Suchvolumen (kumuliert) |
|---|---|---|---|
| 1 | The Conjuring | 2013 | 2.240.000 |
| 2 | ES (IT) | 2017 | 2.010.000 |
| 3 | Alien | 1979 | 1.880.000 |
| 4 | Shining | 1980 | 1.765.000 |
| 5 | A Quiet Place II | 2021 | 1.540.000 |
| 6 | Smile | 2022 | 1.415.000 |
| 7 | Hereditary | 2018 | 1.355.000 |
| 8 | Scream VI | 2023 | 1.295.000 |
| 9 | Insidious | 2010 | 1.260.000 |
| 10 | M3GAN | 2023 | 1.185.000 |
| 11 | Resident Evil | 2002 | 1.120.000 |
| 12 | Halloween | 1978 | 1.095.000 |
| 13 | The Ring | 2002 | 1.030.000 |
| 14 | Der Exorzist | 1973 | 995.000 |
| 15 | Der Unsichtbare (The Invisible Man) | 2020 | 940.000 |
| 16 | Barbarian | 2022 | 905.000 |
| 17 | Evil Dead Rise | 2023 | 870.000 |
| 18 | Longlegs | 2024 | 835.000 |
| 19 | World War Z | 2013 | 790.000 |
| 20 | The Nun II | 2023 | 755.000 |
Auffällig ist die Balance zwischen alt und neu: Filme wie Der Exorzist (1973) oder Halloween (1978) verlieren ihren Status nicht – sie tauchen weiterhin in der Liste auf. Gleichzeitig erleben jüngere Produktionen mit ungewöhnlichen Erzählweisen einen schnellen Popularitätsanstieg.
Was sagt das über Horror in Deutschland aus?
Während im internationalen Vergleich häufig Splatter und explizite Effekte dominieren, zeigt sich in Deutschland ein anderes Bild: Horror wird hierzulande vor allem über Atmosphäre, Spannung und Figuren erzählt. Zuschauer suchen eher mystische, unheimliche Stimmungen als reinen Überwältigungsschock. Entscheidend ist nicht, wie laut man erschrickt, sondern wie lange eine Geschichte nachwirkt. Kurz gesagt: Es ist der subtile Gänsehaut-Horror, der sich durchsetzt – nicht der stumpfe, schnelle Schock.


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