Herzstillstand: Deutschland fehlt der Mut zur Wiederbelebung

Herz-Lungen-Wiederbelebung (über Mihajlo Maricic)
Herz-Lungen-Wiederbelebung (über Mihajlo Maricic)

Rund 136.000 Herz-Kreislauf-Stillstände im Jahr – das ist keine abstrakte Zahl, das bedeutet: Jeden Tag sterben Menschen, die gerettet werden könnten. Denn die Wahrheit ist unbequem: In Deutschland beginnen zu wenige mit der Reanimation, wenn es darauf ankommt. Aus Angst, etwas falsch zu machen, aus Unsicherheit oder schlicht, weil man es nie wirklich gelernt hat.

Andere Länder sind uns längst voraus. Dort gilt Wiederbelebungstraining an Schulen als selbstverständlich, Ersthelfer-Apps sind flächendeckend im Einsatz. Bei uns dagegen wird noch diskutiert, ob Reanimation überhaupt in den Lehrplan gehört.

Es geht um nicht weniger als Leben – vielleicht das des eigenen Partners, Kindes oder Nachbarn. Wer im Notfall zögert, verliert wertvolle Minuten, die über Überleben und bleibende Schäden entscheiden. Wir brauchen endlich Mut zu klaren Schritten: verpflichtendes Training an allen Schulen, regelmäßige Auffrischung für Erwachsene, konsequente Förderung von Ersthelfer-Netzwerken.

Eine Gesellschaft, die Leben retten kann, ist eine stärkere Gesellschaft. Wegschauen darf keine Option mehr sein.

Anzeige

Über Redaktion | cozmo news 3353 Artikel
cozmo news ist die Zentralredaktion hinter dem Nürnberger Blatt, Hamburger Blatt, Stuttgarter Blatt, Münchener Blatt und Fränkisches Blatt. Als unabhängige digitale Nachrichtenplattform bereiten wir aktuelle, relevante und hintergründige Themen für unsere vielfältige Leserschaft auf. Unsere Redaktion verbindet journalistische Qualität mit innovativen Erzählformen – klar, ehrlich und nah am Puls der Zeit.

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Jeder Kommentar ist willkommen. Bitte beachte: Um die missbräuchliche Nutzung der Kommentarfunktion (Hassrede, Hetze, Spam, Links u. Ä.) zu verhindern, musst du deinen Klarnamen (bestehend aus Vor- und Nachname) und deine E-Mail-Adresse (E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht) angeben. Sobald dein Kommentar geprüft wurde und dieser nicht gegen die Netiquette verstößt, wird er durch die Redaktion freigeschalten und veröffentlicht.