
Seit Juli 2024 sind Notbremsassistent, Spurhalteassistent oder intelligenter Geschwindigkeitsassistent in allen Neuwagen Pflicht. Die EU-Verordnung soll die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Doch eine aktuelle Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des ACV Automobil-Club Verkehr zeigt: Viele Autofahrer sind skeptisch.
Zwischen Vertrauen und Zweifel
Zwei Drittel der Befragten glauben zwar, dass Assistenzsysteme die Fahrsicherheit grundsätzlich erhöhen. Doch vier von zehn Nutzer berichten von gelegentlichen oder sogar häufigen Fehlfunktionen. Knapp ein Viertel fühlt sich durch die Systeme eher behindert als unterstützt. Das Vertrauen ist entsprechend gespalten: Nur 39 Prozent geben an, den Helfern überwiegend zu vertrauen, während 41 Prozent Zweifel an der Zuverlässigkeit haben.
Kritik an fehlerhaften Systemen
Besonders der intelligente Geschwindigkeitsassistent sorgt für Diskussionen. Herstellerübergreifend erkennt er Verkehrszeichen noch immer nicht zuverlässig und zeigt falsche Tempolimits an. Das führt zu Irritationen und schadet dem Ziel, mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu schaffen. ACV-Geschäftsführer Holger Küster warnt: „Assistenzsysteme können Leben retten – aber nur, wenn sie vorher konsequent unter realistischen Bedingungen getestet werden.“
Vertrauen statt Verunsicherung
Systeme, die verunsichern, führen dazu, dass viele Fahrer sie schlicht abschalten. Damit geht wertvolles Sicherheitspotenzial verloren. Deshalb fordert der ACV, dass technische Helfer erst dann verpflichtend in den Verkehr kommen dürfen, wenn sie ausgereift und praxistauglich sind. Nur so können Assistenzsysteme ihre volle Wirkung entfalten – und tatsächlich Leben retten.

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