
Die Lausitz gehört zu den Regionen, die besonders stark vom Kohleausstieg betroffen sind. Um die drohenden Strukturprobleme aufzufangen, kündigte Bundeswirtschaftsministerin Reiche nun an, neue Gaskraftwerke bundesweit zu fördern – mit Fokus auf ostdeutsche Standorte. Doch gerade dort regt sich Widerstand. Der Vorwurf: Fossil bleibt fossil – und echte Nachhaltigkeit wird erneut vertagt.
Fossil bleibt fossil
Björn Roscher, Vorstand der Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien in Sachsen (VEE Sachsen e.V.), sieht die Pläne kritisch: „Die Ankündigung der Bundeswirtschaftsministerin, den Strukturwandel in der Lausitz durch den Bau von Gaskraftwerken zu unterstützen, ist zwiespältig.“
Gas sei zwar sauberer als Kohle, aber eben trotzdem ein fossiler Energieträger – mit allen Risiken für Klima und Abhängigkeit. Roscher weiter: „Eine fossile Brennstoff-Technologie durch eine andere zu ersetzen, hilft dem Wirtschaftsstandort Sachsen langfristig nicht.“
Sachsen bremst sich selbst
Tatsächlich hinkt Sachsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien bundesweit hinterher. Genehmigungsverfahren ziehen sich teils über Jahre, Bürgerinitiativen bremsen Windkraft-Projekte aus, und klare politische Signale fehlen vielerorts. Roscher fordert daher einen Strategiewechsel: „Besser wäre es, endlich den Ausbau der Erneuerbaren im Freistaat voranzutreiben, um saubere und sichere Stromerzeugung vor Ort zu ermöglichen.“
Sein Appell richtet sich nicht nur an Berlin – sondern auch nach Dresden.

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