
Deutschland erlebt einen historischen Heizungsknick: Im ersten Halbjahr 2025 entschieden sich Verbraucher erstmals häufiger für Wärmepumpen statt Gasheizungen. Zwischen Januar und Juni wurden 139.500 Wärmepumpen verkauft – ein Anstieg von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gasheizungen kamen nur noch auf 132.500 Einheiten, berichten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP). Noch 2024 war der Gasbrenner mehr als doppelt so beliebt wie die moderne Wärmepumpe.
„Die Wärmepumpe hat den Gasbrenner erstmals als beliebtestes Heizungssystem in Deutschland abgelöst“, sagt Heinz-Werner Schmidt, Geschäftsführer von Stiebel Eltron. Die Zahlen zeigen eine dramatische Trendwende: Während der Absatz von Gas-Wärmeerzeugern um 41 Prozent fiel, legten Wärmepumpen um 55 Prozent zu.
Fossile Heizungen verlieren ihre Wirtschaftlichkeit
Der Wechsel wird von steigenden Kosten für fossile Brennstoffe beschleunigt. CO₂-Preise, hohe Netzentgelte und volatile Gas- und Ölpreise machen Gas- und Ölheizungen zunehmend unattraktiv. Immer weniger Haushalte sind ans Gasnetz angeschlossen, wodurch Fixkosten weiter steigen. Geopolitische Unsicherheiten wie der Ukraine-Krieg erhöhen die Volatilität der Energiepreise zusätzlich.
Politik und Förderung treiben den Boom
Die Wärmepumpe profitiert von staatlichen Förderungen: 30 bis 70 Prozent der Investitionskosten werden übernommen. Der Betrieb ist CO₂-frei, was langfristig die Energiekosten senkt. Schmidt bezeichnet die Marktentwicklung als „Erfolgsstory für Deutschland“: „Mit verlässlichen Rahmenbedingungen arbeitet die Politik im Interesse der Verbraucher, sichert die Klimaschutzziele ab und stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland mit Arbeitsplätzen in einem technologischen Zukunftssegment.“

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