
Vier Jahre nach der Machtübernahme der Taliban ist Afghanistan für viele in Europa nur noch eine Randnotiz. Die Schlagzeilen werden von anderen Krisen dominiert, das mediale Interesse ist erloschen. Doch das Leid ist geblieben – und es wächst.
Die Deportationen aus dem Iran zeigen, wie schnell politische Entscheidungen Millionen ins Elend stürzen können. Ohne internationale Unterstützung werden diese Menschen in einem Land stranden, das sie weder ernähren noch schützen kann.
Es ist bequem, Afghanistan zu vergessen – keine Flugzeuge voller Geflüchteter, keine Bilder aus Kabul im Abendprogramm. Doch genau dieses Schweigen ist gefährlich. Wer jetzt die Hilfe kürzt, riskiert nicht nur Leben, sondern fördert auch Instabilität, die weit über die Grenzen Afghanistans hinausreicht.
Die Welt kann sich nicht aussuchen, welche Krisen sie wahrnimmt. Afghanistan gehört nicht auf die zweite Seite – es gehört ganz nach oben.

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