
Die Debatte um die Förderung von Wärmepumpen zeigt, wie sehr Politik in Deutschland Chancen für Klimaschutz und Wirtschaft blockiert. Während Finanzminister Klingbeil mögliche Steuererhöhungen für Vermögende ins Spiel bringt, reagiert die Union mit ideologischer Kritik. CSU-Generalsekretär Huber fordert stattdessen, man solle sich auf die Wärmepumpenförderung konzentrieren.
Doch genau hier wird es paradox: Wer die Förderung einschränkt, bremst eine der zukunftsfähigsten Branchen Deutschlands – und riskiert damit nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Klimaziele.
Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe e.V., betont: „Branche und Verbraucher benötigen jetzt die Sicherheit, dass ausreichend Mittel im Klima- und Transformationsfonds (KTF) zur Verfügung gestellt werden, damit die Heizungsförderung auf dem aktuellen Niveau fortgeführt werden kann.“ Sein Kollege Björn Schreinermacher ergänzt: „Die BEG-Förderung ist ein zentrales Instrument, das weit über Wärmepumpen hinausgeht und entscheidende Impulse für das gesamte Baugewerbe setzt. Der Haushaltsansatz für die BEG-Förderung ist für 2026 bereits massiv gekürzt worden. Weitere Einschnitte wären industrie- und gewerbeschädigend.“
Die Konsequenzen solcher Kürzungen sind klar: Jede Investition in Wärmepumpen löst das Vier- bis Fünffache an umsatzsteuerpflichtigen Investitionen aus – also nicht nur Klimaschutz, sondern auch Einnahmen für den Staat. Kerstin Wolff, Geschäftsführerin von Glen Dimplex Deutschland, unterstreicht: „Wer hier kürzt, spart am falschen Ende. Bayern ist Spitzenreiter bei der Förderung von Wärmepumpen und Biomasse, viele Arbeitsplätze hängen davon ab. Die Energiewende ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ein Jobmotor.“
Auch private Erfahrungen zeigen die Vorteile der Förderung: Denise Ney, Lehrkraft und Wärmepumpen-Nutzerin, berichtet von ihrem unkomplizierten Antrag über die KfW, der in 20 Minuten genehmigt wurde. Sie kritisiert die politische Blockade: „Derzeit setzen Politiker von CDU und CSU wieder alles daran, zukunftsfähige Branchen zu gefährden. Die Förderung sichert hochwertige Arbeitsplätze und ermöglicht Haushalten den Umstieg auf nachhaltiges Heizen. Stattdessen wird ideologisch Politik zu Gunsten fossiler Profite betrieben.“
Parallel dazu zeigt sich die Ungleichheit im Steuerrecht: Julia Jirmann vom Netzwerk Steuergerechtigkeit warnt, dass Milliardäre in Deutschland deutlich weniger zahlen als normale Erwerbstätige. „Eine Vermögensteuer für Superreiche kann nicht nur den öffentlichen Haushalt stärken, sondern auch die hohe Ungleichheit in Deutschland bekämpfen. Große Erbvermögen müssen endlich angemessen besteuert werden.“
Fazit: Die CSU riskiert mit ihrer Blockade der Wärmepumpenförderung nicht nur den Klimaschutz und Arbeitsplätze, sondern auch wirtschaftliche Chancen für die Zukunft. Gleichzeitig bleiben Superreiche in Deutschland weitgehend unbesteuert. Wer die Energiewende ernst nimmt, muss jetzt Förderungen sichern und Steuerprivilegien für Reiche abbauen.

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