
Du hast online über ein Preisvergleichsportal einen Mietwagen mit Vollkasko ohne Selbstbeteiligung gebucht – und am Schalter drücken sie dir eine „Super Relax“-Police für 300 Euro aufs Auge? Das kennt das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland nur zu gut. Viele Autovermieter versuchen vor Ort, eigene Premium-Versicherungen zu verkaufen oder die vorab gebuchte Deckung als „unzulänglich“ darzustellen.
Lass dich davon nicht beirren! Deine Online-Buchung für ein Mietwagen mit Vollkasko ohne Selbstbeteiligung gilt in aller Regel auch beim Partner vor Ort.
Drei Parteien, drei Ansprechpartner
Buchst du über ein Portal, sind meistens drei im Spiel:
- Das Vergleichsportal (z. B. Auto Europe, Rentalcars, HolidayCars) ist dein Kontakt für Fragen zur Reservierung und Vorauszahlung.
- Der Vermittler klärt, wenn etwas mit deiner Buchungsbestätigung hakt oder du stornieren willst.
- Die Mietwagenfirma vor Ort ist verantwortlich für den Vertrag, den du am Schalter unterschreibst – und für alle Zusatzleistungen, die du dort abschließt.
Bewertungen checken und Zahlungsmittel klären
Bevor du buchst, wirf einen Blick auf unabhängige Bewertungsplattformen (Trustpilot, Google, Tripadvisor). So entdeckst du schwarze Schafe, die mit versteckten Kosten oder fragwürdigen Praktiken auffallen. Und informiere dich rechtzeitig über die akzeptierten Zahlungsmittel: Debitkarten werden oft abgelehnt, also halte besser eine Kreditkarte bereit.
Den Vertrag verstehen – bevor du unterschreibst
Nimm dir Zeit, den Mietvertrag am Schalter ganz genau zu lesen. Verstehst du eine Klausel nicht, nutze Übersetzungs-Apps. Vertraue nie blind den Aussagen von Mitarbeitern, sondern bestehe auf schriftlicher Klarstellung – und unterschreibe wirklich erst, wenn alle Details sitzen.
Automatik- oder E-Auto in bergigen Regionen
Auf Inseln oder in Regionen mit vielen Passstraßen können Kupplungsschäden schnell in Rechnung gestellt werden. Deshalb lautet die Faustregel: Setz in bergigem Gelände lieber auf Automatik- oder Elektrofahrzeuge – die schalten ohne Kupplung und reduzieren das Risiko teurer Reparaturen.
Rückgabe dokumentieren: Dein bester Beweis
Fotografiere oder filme das Fahrzeug bei Abholung und Rückgabe – sowohl rundum als auch Details wie Reifen, Stoßfänger oder Scheiben. So kannst du später bei ungerechtfertigten Schadenforderungen genau belegen, in welchem Zustand du das Auto übergeben hast.
Was tun, wenn’s am Schalter kracht?
Steht die Ausgabe deines Wagens plötzlich infrage, weil man deine Debitkarte nicht akzeptiert, dir eine Zusatzversicherung aufdrängt oder mit der Nichtaushändigung droht, bleib ruhig. Wenn du darauf angewiesen bist, den Wagen zu nehmen, weise schriftlich im Vertrag auf den Druck hin („Zu Abschluss einer Zusatzversicherung gedrängt“) und lasse dir eine Unterschrift des Filialleiters geben. Kontaktiere umgehend die Geschäftsleitung der Autovermietung und deinen Vermittler – und dokumentiere jeden Schritt per Foto oder Notiz.
Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um am Mietwagenschalter selbstbewusst aufzutreten und dich vor unnötigen Zusatzkosten zu schützen. Gute Fahrt und einen entspannten Urlaub!

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