Tierquälerei auf dem Teller: Edekas „Gut & Günstig“-Hühnerbrust entpuppt sich als Fett-Kloß!

Hühnerfarm (über davit85)
Hühnerfarm (über davit85)

In einer umfassenden Studie hat die Albert Schweitzer Stiftung mehr als 500 Proben frischer Hühnerbrustfilets der Edeka-Eigenmarke „Gut & Günstig“ aus 67 Filialen in 23 deutschen Städten analysiert. Dabei wiesen 94,5 Prozent der untersuchten Filets deutliche weiße Fettstreifen – das sogenannte „White Striping“ – entlang der Muskelfasern auf.

Dieses Phänomen, bei dem abgestorbenes Muskelgewebe durch Fett ersetzt wird, tritt vor allem bei Masthühnern aus Haltungsform 2 auf, die ihr Schlachtgewicht in Rekordzeit von rund 30 Tagen erreichen. Die sichtbaren Anzeichen von Muskelverfettung gelten als deutliches Indiz für die gesundheitlichen Belastungen der Tiere und haben zugleich negative Konsequenzen für Verbraucher.

Rasantes Wachstum als Ursache

Dieses extrem schnelle Wachstum überlastet den Organismus: Muskelgewebe stirbt ab und wird durch Fett ersetzt. „Muskelverfettung ist kein Schönheitsfehler, sondern ein klarer Hinweis auf systematische Tierquälerei“, sagt Irina Fronescu, Kampagnenleiterin der Stiftung. Sie warnt zudem vor Qualitätsverlust: Verfettetes Fleisch kann bis zu 224 Prozent mehr Fett und bis zu 9 Prozent weniger Protein enthalten.

Glaubwürdigkeitsproblem für Edeka?

Trotz der deutlichen Befunde bewirbt Edeka sein Hühnerfleisch weiter als „gesunde Wahl“. Fronescu kritisiert: „Hier wird das Vertrauen der Kunden missbraucht. Edeka tut am wenigsten von allen großen Händlern für höhere Tierschutzstandards.“ Während Konkurrenten wie Aldi, Rewe und Lidl bereits der Masthuhn-Initiative beigetreten sind, bleibt der Branchenprimus untätig. Im aktuellen Geschäftsbericht findet sich kein Wort zur Tierhaltung.

Protest und Forderungen

Eine Protestaktion soll den Edeka-Verbund zum Umsteuern bewegen. Gefordert wird, verbindlich höhere Tierschutzstandards einzuführen, der Masthuhn-Initiative beizutreten und einen klaren Ausstiegsplan aus den Haltungsformen 1 und 2 vorzulegen. Ein offener Dialog bleibt dabei weiterhin angeboten.

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