Wärmewende im Aufwind: Wärmepumpen erobern den Heizungsmarkt

Wärmepumpe im Winter (über Klubovy)
Wärmepumpe im Winter (über Klubovy)

Eine deutliche Trendwende zeichnet sich im deutschen Heizungsmarkt ab: Im ersten Quartal 2025 schrumpfte der Absatz von Gas-Wärmeerzeugern um 48 Prozent, Ölheizungen gingen sogar um 81 Prozent zurück. Dem gegenüber steht ein kräftiger Zuwachs bei Wärmepumpen von 35 Prozent – ihr Marktanteil erreicht mit 42 Prozent ein Allzeit-Hoch, wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) berichtet.

Verbraucher zweifeln an fossilen Heizsystemen

Bereits im Dezember hatten 70 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Umfrage abgelehnt, eine Ölheizung zu installieren, 60 Prozent lehnten einen Gasanschluss ab. Die Ergebnisse des Energie-Trendmonitor Deutschland 2025, deuten darauf hin, dass sich die Verbraucherwünsche nachhaltig verändert haben.

Förderzahlen befeuern Aufschwung

Die Nachfrage nach Wärmepumpen profitiert auch von staatlicher Förderung: Über 63.500 Anträge auf KfW-Zuschüsse für Wärmepumpen wurden allein im ersten Quartal positiv beschieden. „Ist der Antrag vollständig, erhält man meist in Minuten die Förderzusage“, erklärt Heinz-Werner Schmidt, Geschäftsführer von „Stiebel Eltron“. Gleichzeitig warnen Experten vor den langfristigen Kosten moderner Gasheizungen: Steigt der CO₂-Preis weiter an, werde Gas zunehmend zur „Kostenfalle“.

Strompreissenkung als entscheidender Faktor

Ein weiterer entscheidender Hebel für die Wärmewende liegt im Strompreis. Die neue Bundesregierung plant, die Stromsteuer um zwei Cent pro Kilowattstunde sowie die Netzentgelte um drei Cent zu senken – insgesamt also mindestens fünf Cent weniger pro Kilowattstunde. Laut Trendmonitor sagen 76 Prozent der Befragten, erst mit günstigeren Stromtarifen würden sie auf eine Wärmepumpe umsteigen.

Wissenslücken bremsen Umstieg

Trotz des Rückenwinds durch Förderprogramme und Technik bleiben Informationsdefizite: 69 Prozent der Befragten geben an, nicht zu wissen, welche energetischen Maßnahmen für ihr Budget den größten Effekt bringen. Branchenvertreter fordern deshalb verstärkte Aufklärung und unabhängige Beratung, um Hausbesitzer gezielt bei der Wahl des passenden Heizsystems zu unterstützen.

Ausblick: Wärmewende in Fahrt

Mit einem Anstieg des Wärmepumpenanteils von 27 Prozent im Jahr 2024 auf nun 42 Prozent im ersten Quartal 2025 zeigt sich, dass die Wärmewende in Deutschland an Tempo gewinnt. Ob diese Dynamik anhält, hängt entscheidend von der weiteren Entwicklung der Förderkulissen, der Strompreise und der Verbraucheraufklärung ab. Fest steht: Die Ära fossiler Heizsysteme steuert auf ihren Tiefpunkt zu – und die Wärmepumpe übernimmt zunehmend die Rolle des Marktführers.

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