
Pünktlich um 17:00 Uhr am Donnerstag, den 5. Juni, erklingt ein lautes „O’zapft is!“ über das grüne Tal vor den historischen Bierkellern: Oberbürgermeister Florian Janik zapft das erste Fass an und läutet damit die 270. Erlanger Bergkirchweih ein – begleitet von zwei donnernden Böllerschüssen der Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft.
Bis zum 16. Juni verwandelt sich die Bergstraße in ein buntes Meer aus Lichterketten, Fahrgeschäften und duftenden Biergärten, täglich geöffnet von 10:00 bis 23:00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen bereits ab 9:30 Uhr).
Spektakuläre Neuheiten und bewährte Klassiker
Auf dem „Berg“ winkt den Besuchern in diesem Jahr so viel Nervenkitzel wie nie zuvor: Der „Voodoo Jumper“ kehrt nach langer Abstinenz zurück und schwingt zwischen Hax’n Liebermann und dem 55 Meter hohen „Europa Rad“.
Am Ostende sticht der „Jules Verne“ mit stolzen 80 Metern als höchster mobiler Riesenkettenflieger weit in den Himmel. Für Adrenalinkicks sorgt zudem das Laufgeschäft „Hotel Edelweiß“ am Bärengarten, während der „Jaguar Musikexpress“ neben dem „Glaswerk“ beim Kitzmann-Erlebnisberg rasante Loopings und flotte Rhythmen verspricht. Für die kleinen Gäste drehen sich „Montgolfière“ und „Die verrückte Baustelle“ im gemütlicheren Takt.
Kulinarisch hat Erlangens Traditionsfest ebenfalls Neues zu bieten: In der Bergstraße lockt das Lokma Paradise mit türkischen Süßspeisen, Fleischmanns Garten begrüßt Florian Kühn mit fränkischen Brotzeiten und seinem eigenen Kreisbier, und Lanser’s Stadl grillt Schwenkwaren am großen Schwenkgrill.
Selbstverständlich sind auch die bewährten Stände von vegan bis deftig-traditionell vertreten – ergänzt durch die gastliche „Kitzmann Talstation“ und den Erlebnisberg mit offenen Biergärten zum Verweilen.
Barrierefreiheit und Sicherheit im Fokus
Erstmals steht der barrierefreie WC-Container für Menschen mit Einschränkungen direkt an der Straße „An den Kellern“ beim Hax’n Liebermann bereit. Und auch beim Thema Sicherheit wird nachgerüstet: Am Eröffnungstag um 20:00 Uhr ertönt ein Probealarm über die Sirenenwarnanlagen, die bei Unwetterwarnungen Leben retten können.
Taschen- und selektive Personenkontrollen an allen Eingängen sollen einen reibungslosen und sicheren Ablauf garantieren – darum raten die Veranstalter, Taschen und Rucksäcke möglichst zu Hause zu lassen. Glasflaschen, alkoholische Getränke von außen, Waffen oder gefährliche Gegenstände sind tabu, ebenso Hunde (ausgenommen Assistenzhunde) und Fahrzeuge aller Art. Eine großräumige Park- und Abstellverbotszone für E-Scooter rund um das Festgelände verhindert Chaos und stellt sicher, dass Rettungswege frei bleiben.
Zusätzlich kommen erneut Videokameras zum Einsatz, um Menschenansammlungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls den Besucherstrom zu steuern. Und wer einmal eine Auszeit braucht oder sich unwohl fühlt, findet seit Jahren verlässlich im „Safe Space“ im Evangelischen Gemeindehaus (Bayreuther Straße 11) Schutz und Beratung – täglich von 17:00 bis 24:00 Uhr.
270 Jahre Bergkirchweih: Jubiläum und Engagement
Zum runden Jubiläum gibt es den „Berg-Pin“ unter dem Motto „Ein Pin, ein Prost, ein guter Zweck“: Für fünf Euro erhält man ihn bei Schaustellern und Wirten, der Erlös fließt in den Hilfsfonds für Vereine, Organisationen und Initiativen der Stadt und Bürgerstiftung Erlangen. Am Mittwoch, den 11. Juni, lädt die Stadt zudem alle Senioren von 14:00 bis 17:00 Uhr zu Kaffee, Kuchen, Musik und Tanz in das Altstädter Schießhaus ein.
Familienfreundlich geht es am Donnerstag, den 12. Juni, zu: Beim Familientag sind auf dem gesamten Festgelände mindestens ein Angebot pro Fahrgeschäft und Bierkeller zwischen 10:00 und 20:00 Uhr um 50 Prozent reduziert. Höhepunkt dieses Tages sind drei standesamtliche Trauungen, die Oberbürgermeister Janik im Gewölbe des Helbig-Kellers gegenüber dem Riesenrad vornimmt – Romantik im Kerzenschein inklusive.
Digitaler Begleiter: Berg-Barometer und Anreise
Wer wissen möchte, wo’s richtig voll ist oder wo es noch ein Plätzchen an der Bierbank gibt, schaut ins „Berg-Barometer“ auf www.erlanger-bergkirchweih.de. Dort liefert ein interaktiver Lageplan nicht nur alle Stände und Fahrgeschäfte, sondern auch Echtzeit-Prognosen zur Besucherzahl.
An- und Abreise: Sonderbusse der Erlanger Stadtwerke verkehren ab Hugenottenplatz – ab 17:00 Uhr jedoch nur noch ab der Bedarfshaltestelle Leo-Hauck-Straße am Ostausgang des Festgeländes. Parkplätze für Fahrräder finden sich bewacht nördlich und südlich der Haagstraße sowie unbewacht südlich des Bärengartens und im Kreuzungsbereich Rathsberger/Leo-Hauck-Straße.
Autofahrer sollten die nördliche Innenstadt möglichst meiden und auf die kostenlosen Parkhäuser in Innenstadtnähe (beispielsweise in der Henke-, Schuh- oder Sedanstraße) ausweichen – die Busse im Innenstadtbereich sind ticketfrei, und die CityLinie bringt sie zum Martin-Luther-Platz, von wo aus der „Berg“ bequem zu Fuß zu erreichen ist.
Mit zwölf Festwirten, rund 900 Beschäftigten und fast 90 Fahr- und Vergnügungsgeschäften verspricht die 270. Erlanger Bergkirchweih einmal mehr ein großes Fest zu werden – urig, modern und barrierefrei, traditionsbewusst und zukunftsorientiert zugleich.
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