
Bevor du im Urlaub einen Mietwagen buchst, solltest du erst einmal genauer hinsehen: Autovermieter wie Goldcar, Firefly oder Centauro in Spanien und auch manche Stationen von Europcar UK haben im vergangenen Jahr das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) in Alarmbereitschaft versetzt. Deine erste Anlaufstelle sind unabhängige Bewertungsportale wie Google Reviews oder Trustpilot.
Lies nicht nur die Sterne, sondern vor allem die Erfahrungsberichte anderer Reisender – so erkennst du schon im Vorfeld, welche Vermieter an deinem Reiseziel für Ärger bekannt sind.
Versicherungs-Fallen enttarnen
Hast du bei deinem Vermittler bereits eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, versuchen findige Schalter-Mitarbeiter vor Ort oft noch eine teurere Zusatzpolice zu verkaufen. „Ohne diese Versicherung könne man dir den Schlüssel nicht geben“, heißt es dann. Lass dich nicht verunsichern! Zeig deine bestehende Police vor und bestehe auf eine schriftliche Bestätigung, dass keine weitere Versicherung nötig ist – so sparst du dir 10 bis 30 Euro pro Tag unnötiger Extrakosten.
Kautions-Kniffe mit Kredit- und Debitkarten
Deine Kreditkarte soll plötzlich „technische Probleme“ haben? Oder die Deckung sei zu niedrig? Oft steckt hinter solchen Vorwänden nur der Versuch, dich in eine teure Zusatzversicherung zu drängen. Debitkarten werden ohnehin häufig grundlos abgelehnt. Unser Tipp: Nutze eine renommierte Kreditkarte mit ausreichend hohem Limit. Fordere am Schalter notfalls eine schriftliche Bestätigung über die Höhe und Art der Kaution.
Versteckte Kosten im Vertrag
Viele runzeln schon beim Anblick des Vertrags unwillkürlich die Stirn: Ohne dass du es merkst, tauchen plötzlich Positionen wie „Navigationssystem“ oder „Winterausrüstung“ auf deiner Rechnung auf. Und weil der Vertrag oft nur in Landessprache vorliegt, hast du keine Chance, nachzusehen. Nimm dir Zeit und lass dir alle Posten vorher in deiner Sprache auflisten. Übersetze unklare Passagen – notfalls per App – und unterschreibe erst, wenn wirklich alle Kosten für dich transparent sind.
Tankmythen und Schadenstricks
Du bekommst das Auto vollgetankt, gibst es aber halb leer zurück? Dann darfst du mit überhöhten Tankgebühren von bis zu drei Euro pro Liter rechnen. Und falls in deinem Vertrag von 90 Prozent Füllstand die Rede ist, wird’s noch teurer. Noch dümmer: Nachträglich tauchen „neue“ Kratzer auf, und schon flattert eine Rechnung ins Haus. Schütze dich, indem du Übernahme und Rückgabe per Foto oder Video dokumentierst – am besten mit eingeblendeter Tankanzeige und Kilometerstand.
Wenn das Upgrade zur Kostenfalle wird
„Ihr gebuchtes Modell ist leider nicht verfügbar“ – heißt es dann, und prompt wird dir ein teureres Auto aufgeschwatzt. Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht direkt bei einer großen, vertrauenswürdigen Station mit klarer Verfügbarkeitsgarantie. Und hol dir am besten schriftlich eine Bestätigung, dass im Notfall ein kostenloses Upgrade erfolgt.
Dein Notfall-Plan: So gehst du vor
Solltest du dennoch einmal in Schwierigkeiten geraten, gehe am besten folgendermaßen vor:
- Bewerte öffentlich auf Google & Co., um andere Reisende zu warnen.
- Chargeback beantragen, wenn unrechtmäßige Beträge abgebucht wurden.
- Anzahlung zurückfordern, falls dir vor Ort der Wagen verweigert wurde.
- EVZ einschalten: Das Europäische Verbraucherzentrum vermittelt oft außergerichtlich.
- Gerichtsverfahren erwägen, wenn es um größere Summen geht.
Mit diesen Tipps behältst du bei jeder Station den Überblick – und lässt dich nicht über den Tisch ziehen. So steht deiner entspannten Fahrt im Urlaubsmietwagen nichts mehr im Wege. Gute Reise und immer eine sichere Fahrt!
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