
Ob „Taubertal Festival“ in Bayern oder „Electric Love“ in Österreich – der Festivalsommer kennt keine Grenzen. Immer mehr Musikfans reisen für ihre Lieblings-Acts ins europäische Ausland. Doch wer bei „Rock for People“ in Tschechien oder beim „Frequency“ in Österreich voll durchstarten will, sollte nicht nur an Zelt und Gummistiefel denken – sondern auch an Rechte, Regeln und Risiken.
Hier kommt dein ultimativer Festival-Ratgeber für den Sommer.
Tickets clever kaufen – nicht doppelt zahlen
Spartipp? Lieber nicht beim Eintritt. Wer auf Schnäppchen auf dubiosen Plattformen hereinfällt, könnte am Ende trotz Ticket vor verschlossenen Türen stehen. Viele Veranstalter sperren Karten von Zweitanbietern – ganz legal. Alexander Wahl vom Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) rät: Nur bei offiziellen Stellen kaufen. Tipp: Personalisierte Tickets sind oft nur mit Umschreibung übertragbar – check das vor dem Kauf!
Sicher zahlen: Kreditkarten bieten im Problemfall oft Schutz (Stichwort „Chargeback“).
Festival abgesagt – was dann?
Du hast Anreise, Unterkunft und Mietwagen gebucht – und dann das: Das Festival fällt ins Wasser. In dem Fall bekommst du in der Regel nur den Ticketpreis zurück. Alles andere bleibt an dir hängen – außer, du hast ein Pauschalpaket gebucht, das mehrere Leistungen umfasst. Diese „Packages“ kosten zwar mehr, bieten aber mehr Sicherheit.
Timing ist alles
Verspätung wegen Stau oder Zugausfall? Blöd gelaufen. Denn: Veranstalter schulden dir das Festival – nicht deine pünktliche Ankunft. Also lieber früher losfahren und entspannt im Camp ankommen.
Versicherungen – Placebo oder Power?
Ticketversicherungen klingen gut, helfen aber nur bei echten Notfällen wie Krankheit oder Unfall. Verlust oder ungültige Tickets? Meist nicht abgedeckt. Also: Kleingedrucktes lesen und abwägen, ob es sich wirklich lohnt.
Durst? Kein Problem – oder doch?
In Frankreich und Belgien müssen Festivals kostenloses Trinkwasser bereitstellen – super bei Hitze. Aber: Eigene Getränke sind oft verboten. Besonders streng sind hier Tschechien und Polen. Wer Wasser mitbringen will, sollte sich auf Diskussionen am Eingang einstellen.
Camping-Check: Was erlaubt ist – und was nicht
Festivalzelte haben Regeln! In Österreich, Belgien und den Niederlanden gelten oft strenge Brandschutzvorgaben: Gaskocher, Kerzen oder Grillen? Häufig verboten. Manchmal sind sogar bestimmte Zeltmaterialien vorgeschrieben. Also: Vorher informieren, statt vor Ort improvisieren.
Auto ready? Europa-Check fürs Handschuhfach
Innerhalb der EU reicht das Kennzeichen als Versicherungsnachweis – die grüne Karte ist aber trotzdem praktisch. Bei Unfällen gilt das Recht des Landes, in dem der Schaden passiert. Ein Europäischer Unfallbericht hilft, den Papierkram zu klären – besonders bei Sprachbarrieren.
Probleme im Ausland? Hol dir Hilfe!
Wenn das Ticket nicht kommt oder die Rückerstattung ausbleibt: Das EVZ Deutschland hilft kostenlos bei Streitfällen im EU-Ausland. Und weiß, was ein „Chargeback“ ist – dein Zeltplatznachbar wahrscheinlich nicht.
Europäische Festivals versprechen unvergessliche Momente – wenn du vorbereitet bist. Also: Tickets mit Bedacht kaufen, Regeln kennen, notfalls Hilfe holen. Und dann? Abtauchen in den Sound, den Sommer, das Abenteuer.
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