
Nach anhaltenden Debatten in Medien und Fan-Communities rund um das Ergebnis des Eurovision Song Contests 2025 hat Martin Green, Direktor des Wettbewerbs bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU), in einer offiziellen Pressemitteilung das etablierte Abstimmungsverfahren verteidigt und bekräftigt, dass der Sieg von JJ und dem österreichischen Sender ORF eindeutig und rechtmäßig ist.
Mehrstufige Sicherheitssysteme schützen vor Manipulation
Green unterstreicht, dass der ESC über mehrere Sicherheitsschichten und ein strenges Regelwerk verfügt, um ein gültiges Ergebnis zu garantieren. Die EBU arbeitet dabei eng mit Once Germany GmbH zusammen, deren redundante Plattformen sicherstellen, dass sämtliche Stimmen korrekt an das zentrale System übermittelt werden.
Mehr als 60 Mitarbeiter in Köln sowie weitere Beobachter in Wien und Amsterdam verfolgen live den Ablauf in allen Teilnehmerländern und stehen in ständigem Kontakt mit Telekommunikations- und Rundfunkpartnern weltweit.
8-Augen-Prinzip: Doppelte Kontrolle
Zur zusätzlichen Absicherung gelte das „8-Augen-Prinzip“: CEO und leitende Mitarbeitende von Once überprüfen gemeinsam alle Zählergebnisse. Ein externer Compliance-Auditor des Wirtschaftsprüfungsunternehmens EY authentifiziert abschließend die Resultate und dokumentiert alle Entscheidungen im Detail.
Diaspora-Voting als feste Größe im ESC
Green räumt ein, dass Community- und Diaspora-Stimmen – etwa via SMS, Telefon oder Online-Voting – seit jeher Teil des ESC sind und vielfältige Beweggründe widerspiegeln: persönliche Sympathien, Herkunft oder aktuelle politische Kontexte. Die EBU habe diese Dynamik von Anfang an akzeptiert, wie es bei vergleichbaren Musik- und TV-Wettbewerben üblich sei.
Referenzgruppe will Regeln im Juni evaluieren
In einem nächsten Schritt werde die Referenzgruppe des ESC, bestehend aus Delegierten aller Mitgliedsverbände, wie gewohnt im Juni tagen und auf Basis der Daten von Once Empfehlungen erarbeiten. Ein Schwerpunkt werden Regeln zur Delegationspromotion sein: Zwar sei es zulässig, dass die Länder ihre Acts aktiv bewerben, um Karrieren zu fördern, doch wolle man prüfen, ob dies nicht das natürliche Mobilisierungspotenzial von Communities überproportional beeinflusse.
Auch das derzeitige Limit von 20 Stimmen pro Zahlungsmethode soll hinterfragt werden. Diese Regel diene bislang dazu, Zuschauer aller Altersgruppen faire Mehrfachstimmen zu ermöglichen, ohne die Endergebnisse zu verzerren. Erste Analysen zeigten jedoch keine auffälligen Einflüsse auf das Gesamtergebnis.
Green schließt seine Stellungnahme mit erneuten Glückwünschen an JJ und das ORF-Team und versichert, dass die EBU und er persönlich weiterhin im engen Austausch mit den Mitgliedern bleiben werden, um den ESC auch künftig transparent und vertrauenswürdig zu gestalten.
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