„Wie heißt dein Auto?“ – Emotionale Bindung der Deutschen zu ihren Fahrzeugen

Auto (über khunkorn)
Auto (über khunkorn)

Für viele Deutsche ist das Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Es ist ein treuer Begleiter im Alltag – es hat Charakter, Persönlichkeit und in vielen Fällen sogar einen Namen und einen eigenen Stil. Eine neue Umfrage des Gebrauchtwagenhändlers „Autohero“ zeigt: Mehr als ein Drittel der Autobesitzer (34 Prozent) haben ihrem Auto einen Namen gegeben.

Doch das ist noch nicht alles. Ob Namen, Dekorationen oder Pflege: Die emotionale Bindung zu Fahrzeugen ist in Deutschland stark ausgeprägt.

Namen mit Bedeutung: Warum wir unseren Autos Namen geben

Die Gründe für die Namensgebung sind vielfältig: Humor, Charakter des Autos oder persönliche Bedeutung spielen oft eine Rolle. Laut der Umfrage geben besonders jungen Menschen ihren Fahrzeugen gerne einen Namen. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigenhaben mehr als die Hälfte ihrem Auto einen Namen verliehen. Doch auch in anderen Altersgruppen – wenn auch weniger häufig – findet sich dieser Trend wieder. Bei den über 55-Jährigen liegt der Anteil noch bei über einem Viertel.

Von „Hugo“ bis „Pucky“: der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Bemerkenswert ist, dass Männer und Frauen bei der Namensgebung ihrer Autos ähnlich ticken: etwa ein Drittel der Frauen (38 Prozent) und Männer (31 Prozent) nennen ihre Autos beim Namen. Die Umfrage ergab, dass 45 Prozent der Befragten sogar echte Vornamen für ihre Autos verwenden – von „Fritz“ bis „Jenna“ ist alles dabei.

Zudem sind Kosenamen (12 Prozent) wie „Hasi“, „mein Mädchen“, „Schatz“ oder „Baby“ sehr beliebt. Aber auch kreative Bezüge zu Farbe, Marke oder besonderen Eigenschaften des Fahrzeugs, wie Beispiele „Red Devil“, „Black Pearl“ oder „Blue Baby“ sind keine Seltenheit.

Der Grund für die individuelle Namensgebung hingegen variiert bei den Geschlechtern: Während Frauen häufiger persönliche Bedeutungen oder das Aussehendes Autos als Inspirationsquelle nutzen, geben mehr als ein Viertel der Männer (29 Prozent) ihren Autos öfter Namen, die auf einem Insider-Witz basieren. Der Charakter spielt bei beiden Geschlechtern eine gleich große Rolle (20 Prozent) bei der Namensvergabe.

Innen wie außen: Autos als Ausdruck der Persönlichkeit

Doch die emotionale Bindung hört nicht bei der Namensgebung auf. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) haben ihr Auto im Innenraum dekoriert oder modifiziert. Besonders Sitz- und Kopfstützenbezüge sowie Rückspiegel-Dekorationen erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein Drittel der Autobesitzer hat die Felgen ihres Autos verändert, und 19 Prozent verschönern das Auto mit Stickern oder Folierungen – besonders Männer greifen dabei häufiger zu Modifikationen.

Regelmäßige Pflege und Reparaturen – ein Zeichen der Wertschätzung

Neben der Namensgebung und Individualisierung zeigt sich die emotionale Beziehung zum Auto auch in der regelmäßigen Pflege: Drei Viertel der Autobesitzer investiert bis zu zwei Stunden im Monat in die Reinigung und Pflege ihres Fahrzeugs. Über alle Altersgruppen hinweg ist die Liebe zum sauberen Auto groß – ein klares Zeichen für die Wertschätzung, die Autofahrer ihrem Fahrzeug entgegenbringen.

Auch bei den Reparaturen zeigt sich ein interessantes Bild: 41 Prozent der Befragten geben an, keine Reparaturen an ihrem Fahrzeug selbst durchzuführen, wobei knapp die Hälfte der Frauen Reparaturen lieber in der Werkstatt durchführen lassen, während zwei Drittel der Männer gelegentlich selbst am Auto schrauben.

Wer selbst kleinere Wartungsarbeiten übernimmt, investiert in der Regel ebenfalls bis zu zwei Stunden im Monat.

Das Auto als Freund und treuer Begleiter

Die Umfrage zeigt, dass Autos für viele Deutsche eine besondere Rolle spielen. Sie sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern treue Begleiter durch den Alltag, die mit besonderen Erinnerungen verbunden sind. Das Vergeben von Namen, Dekorationen und Pflege sind ein Teil der Persönlichkeit der Besitzer und Ausdruck einer engen Verbindung, die über die bloße Funktionalität hinausgeht. Ob jung oder alt, Mann oder Frau – das Auto wird in Deutschland nicht nur gefahren, sondern ist ein Freund auf vier Rädern.

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