Zu Beginn dieses Frühjahrs standen die Obstbäume schon in voller Blüte und der Wein hatte sich der Jahreszeit voraus entwickelt. Die Nachtfröste im April und Mai waren in diesem Jahr jedoch für die Landwirtschaft in ganz Süddeutschland katastrophal; vor allem die Gebiete nördlich der Donau waren stark betroffen.
Schon in der Vergangenheit kam es regelmäßig zu Nachtfrösten im Frühjahr – an sich nichts Ungewöhnliches, doch Nachttemperaturen bis zu minus 7 Grad in den letzten Wochen haben die Pflanzen empfindlich getroffen.
Markus Bergaentzle, Leiter Schaden Ernteversicherung bei der Versicherungskammer Bayern: „Für Obst und Wein kamen die Minusgrade zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Die entstandenen Schäden sind regional sehr differenziert. Aber auch in nicht vermuteten Frostlagen sind in diesem Jahr schwerste Frostschäden entstanden.“ In den Regionen Breisgau, Heilbronn und Sachsen waren die Frostnächte für den Wein besonders hart. Die meisten Schäden wurden in Unterfranken gemeldet. So kam es in einigen Lagen zu Totalschäden.
Die Experten rechnen mit hohen Ertragsverlusten.
Frostschäden trotz Klimaerwärmung?
Genau deswegen. Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Temperaturen bis Mitte April waren Obst und Wein bereits außergewöhnlich weit entwickelt. Die Frostnächte Ende April/Anfang Mai vernichteten deshalb 80 bis 100 Prozent der Ernte – also teils Totalschäden, so die Schadensexperten.
Schaden kann derzeit noch nicht beziffert werden
Das gesamte Schadenausmaß kann derzeit noch nicht beziffert werden. Sicher ist jedoch schon, dass es ein außerordentliches Schadenjahr in der Frostversicherung wird. Erst zur Erntezeit selbst steht fest, wieviel noch geerntet werden kann und welche Einbußen die Landwirte haben werden.
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