Ein Spezialflugzeug mit einer außergewöhnlichen Flugroute ist voraussichtlich ab Ende Februar 2024 über dem Stadtgebiet von Nürnberg und angrenzenden Landkreisen unterwegs. Die Mission: Das Potenzial für die Nutzung von umweltfreundlicher Erdwärme erforschen.
Voraussichtlich zehn Tage lang wird das Flugzeug das zu untersuchende Areal linienförmig abfliegen und vermessen. Neben dem Stadtgebiet Nürnberg wird das Flugzeug unter anderem auch in den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth, Forchheim, Erlangen-Höchstadt, Roth, Neumarkt i.d. OPf. und Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim zu sehen sein.
Ziel ist es, in einem Suchfeld von knapp 200 Quadratkilometern geophysikalische Informationen über die Eigenschaften des Gesteins unter der Erde zu sammeln, daraus geologische Karten zu erstellen und das geothermische Energiepotenzial in dem Gebiet zu bewerten.
Die Flüge in einer Höhe von mindestens 300 Metern finden täglich – auch am Wochenende – zwischen 7 und 19 Uhr statt. Schlechtes Wetter kann die Flüge allerdings verzögern.
Umgebauter Flugzeug-Klassiker mit Hightech an Bord
Zum Einsatz kommt eine Maschine vom Typ Basler BT-67 – ein speziell für diese Zwecke umgebautes DC-3-Flugzeug. Es hat zwei angepasste, schalloptimierte Turboprop-Motoren, modernste digitale Luftfahrttechnik sowie eine verbesserte Avionik und wurde mit speziellen Messgeräten ausgestattet.
Für entstehende Geräuschbelästigungen aufgrund der geringen Überflughöhe bittet der Nürnberger Stromnetzbetreiber „N-ERGIE“ um Verständnis.
Erdwärme könnte ein bedeutender Baustein sein
Die N-ERGIE hat sich zum Ziel gesetzt, die Fernwärme für Nürnberg bis 2035 klimaneutral zu erzeugen. Erdwärme könnte hierfür ein möglicher, bedeutender Baustein sein. Umfangreiche Untersuchungen sollen daher klären, ob die Nutzung von Erdwärme technisch möglich und für die Umwelt unbedenklich realisierbar ist, welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System eingesetzt werden kann, und wo sich die günstigsten Standorte befinden. 2023 wurde eine entsprechende Genehmigung erteilt.
Mit ersten Ergebnissen aus den Messflügen rechnet der Stromnetzbetreiber dann ab Mitte des Jahres 2024.
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