Der potenzielle Treibhauseffekt der im Jahr 2022 in Deutschland eingesetzten fluorierten Treibhausgase (FKW, HFKW, Blends) ist gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, entsprach die eingesetzte Menge an fluorierten Treibhausgasen 7,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. In den Jahren von 2015 bis 2021 war der potenzielle Treibhauseffekt dieser Gase stetig von 17,2 auf 7,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gesunken.
Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf das Klima ist unterschiedlich stark. Als Vergleichsgröße dient das CO2-Äquivalent, das die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) mit einem Erwärmungspotenzial von 1 beziffert. Fluorierte Treibhausgase können das Erwärmungspotenzial von CO2 um das Vielfache übersteigen.
Die Angabe in CO2-Äquivalenten drückt daher aus, mit wie viel Tonnen CO2 die Menge eines jeweiligen Treibhausgases umgerechnet zur globalen Erwärmung beiträgt. Somit tragen die im Jahr 2022 rund 5.984 Tonnen verwendeten fluorierten Treibhausgase potenziell so viel zur Erderwärmung bei wie sieben Millionen Tonnen CO2. Da fluorierte Treibhausgase überwiegend in geschlossenen Systemen wie zum Beispiel in Klimaanlagen verwendet werden, tritt die Wirkung auf das Klima erst mittel- bis langfristig bei der Freisetzung in die Atmosphäre auf. Daher werden diese Stoffe auch als „potenziell emissionsrelevant“ bezeichnet.
Insofern steht die im jeweiligen Jahr eingesetzte Menge an fluorierten Treibhausgasen nicht in direktem Zusammenhang mit der im jeweiligen Jahr freigesetzten Menge dieser Gase. Das Umweltbundesamt prognostizierte für Deutschland im Jahr 2022 Treibhausgasemissionen in Höhe von insgesamt 746 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das waren 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr (2021: 760 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente).
Der Anteil der fluorierten Treibhausgase an allen Treibhausgasemissionen belief sich demnach im Jahr 2022 auf 1,3 Prozent. R 134a (Tetrafluorethan) ist das am häufigsten verwendete fluorierte Treibhausgas in Deutschland. Der Stoff trägt in einem Zeitabschnitt von 100 Jahren 1.300 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Im Jahr 2022 wurden 2,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente R 134a eingesetzt, überwiegend als Kältemittel zum Beispiel in Klimaanlagen, Kühlschränken.
Im Vergleich zu 2021 (2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) verminderte sich das Emissionspotenzial der eingesetzten Menge dieses Stoffes um 7,8 Prozent. Als Ersatz für R 134a wird unter anderem das Kältemittel R 1234yf (Tetrafluorpropen) eingesetzt, da dieser eine deutlich geringere Klimawirksamkeit hat (1 CO2-Äquivalent statt 1.300). Die Verwendung von R 1234yf stieg von 2021 bis 2022 um 9,3 Prozent von 1.534 Tonnen auf 1.677 Tonnen, so das Bundesamt.
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