Ein Gericht in Hongkong hat am Montagmorgen überraschend die Liquidation des chinesischen Immobilienriesen Evergrande angeordnet. Das berichtete unter anderem die in Hongkong erscheinende Zeitung „The Standard“.
Evergrande soll insgesamt über 300 Milliarden US-Dollar Schulden haben, seit Ende 2021 bereits wurden die Gläubiger im Ausland nicht mehr bedient. In ihrem Urteil verwies die Richterin des Obersten Gerichtshofs auf einen „offensichtlichen Mangel an Fortschritten“ seitens Evergrande bei der Vorlage eines tragfähigen Umstrukturierungsplans.
Der Handel mit Evergrande und seinen verbundenen Unternehmen wurde nach der Nachricht an der Börse in Hongkong sofort eingestellt. Experten waren sich zunächst einig, dass die Entscheidung eine relativ überraschend eingeleutete neue Phase in der seit Jahren schwelenden Schuldenkrise markiert und neue Schockwellen durch Chinas angeschlagenen Immobiliensektor, aber über die Finanzmärkte schicken könnte.
Vorerst gaben sich die Börsen allerdings unbeeindruckt: Hongkongs Hang Seng Index stieg an, auch der Nikkei-Index in Japan legte zu. Das will freilich nicht viel heißen, mit Spannung dürfte die Eröffnung der europäischen Märkte erwartet werden.
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