Ampelpolitiker fordern wegen vieler Bahn-Beschwerden Konsequenzen

Lok auf Gleisanlage (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)
Lok auf Gleisanlage (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Politiker der Ampelkoalition und Verbraucherschützer fordern angesichts der deutlichen Zunahme an Beschwerden über die Deutsche Bahn Konsequenzen. Die vielen Verspätungen seien „mehr als ärgerlich“ für die Kunden, sagte der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Detlef Müller, dem „Handelsblatt“. Als einen Grund führte er den schlechten Zustand der Schieneninfrastruktur an.

„Das zeigt, wie dringend notwendig die Sanierung und der Ausbau des Schienennetzes sind.“ Auch der Grünen-Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar mahnt: „Die Generalsanierung der Bahn muss kommen.“ Dafür müsse die Finanzierung stehen.

„Zusätzlich müssen auch alle anderen Quellen von Ausfällen und Verspätungen identifiziert und ausgetrocknet werden, etwa Personalengpässe oder in der Organisation“, sagte Gelbhaar dem „Handelsblatt“. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) sieht den Bundesverkehrsminister in der Verantwortung. „Volker Wissing muss den totalen Kollaps der Bahn aufhalten“, sagte die Mobilitätsexpertin des VZBV, Marion Jungbluth.

„Durch die anstehende Generalsanierung dürfen die Pünktlichkeitswerte nicht weiter in den Keller sinken.“ Es bestehe sonst die Gefahr, dass Verbraucher auf andere Verkehrsmittel umsteigen oder ihre Mobilität einschränken. Jungbluth fordert zudem Qualitätskontrollen durch unabhängige Dritte für die Bahn.

„Eine umfassende und unabhängige Untersuchung der Qualität des öffentlichen Verkehrs und hieraus abgeleitet der Zufriedenheit der Fahrgäste sind Bausteine für einen zukunftsfähigen öffentlichen Nahverkehr“, sagte sie. Hintergrund sind vorläufige Zahlen der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) über das Jahr 2023. Insgesamt sind demnach bei der SÖP bis 1. Dezember bereits 4.978 Verbraucherbeschwerden eingegangen – vor allem wegen Ausfällen und Verspätungen von Zügen.

Das entspreche einem Anstieg um rund 47 Prozent im Vergleich zu 2022.

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