Verfahren gegen Gil Ofarim nach Geständnis gegen Geldauflage eingestellt

Justitia (über izzet ugutmen / shutterstock.com)
Justitia (über izzet ugutmen / shutterstock.com)

Das Verfahren gegen den jüdischen Rockmusiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung ist nach einem überraschenden Geständnis eingestellt worden. „Die Vorwürfe treffen zu“, sagte er am Dienstag beim Prozess in Leipzig. Ofarim entschuldigte sich auch bei dem Hotelmanager, gegen den er im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismusvorwürfe erhoben hatte.

„Es tut mir leid, ich habe das Video gelöscht“, so Ofarim. Der Hotelmanager, der in dem Prozess als Nebenkläger auftrat, nahm die Entschuldigung an. Das Verfahren gegen Ofarim wurde nach Angaben des Landgerichts Leipzig gegen eine Geldauflage vorläufig eingestellt.

Zur Begründung der Verfahrenseinstellung führte die Strafkammer aus, dass es in dem Prozess vor allem um die zuverlässige Feststellung des Sachverhalts gegangen sei: Es seien alle Zweifel und Spekulationen in dieser Sache endgültig beseitigt worden. Durch die Entschuldigung des Angeklagten sei der Hotelmanager zudem wirkungsvoller rehabilitiert worden, als es durch ein Urteil möglich gewesen wäre, so das Gericht. Leistet Ofarim innerhalb von sechs Monaten die festgelegte Geldauflage zugunsten der Jüdischen Gemeinde zu Leipzig und dem Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz, wird das Verfahren endgültig eingestellt.

In dem Video, um das es in dem Prozess ging, hatte Ofarim Antisemitismusvorwürfe gegen den Angestellten eines Leipziger Hotels erhoben, wonach dieser ihn angeblich aufgefordert haben soll, seine Halskette mit Davidstern abzunehmen, bevor er einchecke. Dies hatte im Anschluss einen medialen Aufschrei ausgelöst, später waren erhebliche Zweifel an der Darstellung Ofarims aufgekommen.

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