Nach dem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmaßlichen Hunderten von Toten drängt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf Aufklärung. „Noch wissen wir nicht genau, was passiert ist“, sagte er am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah al-Sisi in Kairo. „Es ist wichtig, dass dieser Vorfall sehr genau aufgeklärt wird.“
Aber auch dieses Ereignis verdeutliche, dass die Hamas „mit ihrem schrecklichen Terrorangriff vom 7. Oktober schlimmes Leid“ über die Bürger in Israel gebracht und in der Folge auch viel Leid über die Menschen in Gaza gebracht habe, fügte Scholz hinzu. Der ägyptische Präsident sagte unterdessen, dass es wichtig sei, humanitäre Hilfen in die palästinensischen Gebiete zu bekommen, bekräftige aber erneut, keine Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen zu wollen. Die palästinensische Frage könne nicht militärisch gelöst werden, ein „Massenexodus“ der Palästinenser müsse verhindert werden, sagte er.
Nach dem Vorfall am Dienstag hatte Israel die Verantwortung von sich gewiesen. Das Krankenhaus sei stattdessen „infolge eines misslungenen Raketenabschusses der Terrororganisation Islamischer Dschihad getroffen“ worden, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee. Gleichzeitig wurde eine Karte veröffentlicht, die zeigen soll, dass das Krankenhaus genau zwischen einer Abschussrampe der Hamas und bestimmten Zielen in Israel liegt, die in den letzten Tagen angegriffen werden.
In weiten Teilen der arabischen Welt hatte der Vorfall neue Massenproteste gegen Israel ausgelöst.
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