Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet erhebliche Veränderungen des globalen Energiesystems bis zum Ende des Jahrzehnts. So würden bis 2030 voraussichtlich weltweit fast zehnmal so viele Elektroautos unterwegs sein, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Weltenergieausblick (WEO) hervorgeht. Demnach rechnet die Energieagentur damit, dass die Photovoltaik dann mehr Strom erzeuge als das gesamte US-Stromsystem derzeit.
Im Zuge dessen werde der Anteil der erneuerbaren Energien am globalen Strommix von heute rund 30 Prozent auf fast 50 Prozent steigen. Wärmepumpen und andere elektrische Heizsysteme würden weltweit den Kesseln für fossile Brennstoffe den Rang ablaufen und dreimal mehr Investitionen in neue Offshore-Windprojekte fließen als in neue Kohle- und Gaskraftwerke, so die IEA. Die Berechnungen beziehen sich auf die derzeitigen politischen Vorgaben der Regierungen. Allerdings seien noch stärkere Maßnahmen erforderlich, um das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erreichen, mahnt die Energieagentur.
„Der Übergang zu sauberer Energie findet weltweit statt und ist unaufhaltsam, es ist keine Frage des `ob`, sondern nur des `wie bald` – und je früher, desto besser für uns alle“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „Regierungen, Unternehmen und Investoren müssen den Übergang zu sauberer Energie unterstützen, anstatt ihn zu behindern. Die Vorteile sind immens: neue industrielle Möglichkeiten und Arbeitsplätze, größere Energiesicherheit, sauberere Luft, universeller Energiezugang und ein sichereres Klima für alle.“
Angesichts der anhaltenden Spannungen und der Volatilität auf den traditionellen Energiemärkten seien die Behauptungen, dass Öl und Gas sichere Alternativen für die Energie- und Klimazukunft der Welt darstellen, schwächer denn je, so Birol.
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