Der Gründer und Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, sieht die geplante neue Partei der bisherigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht derzeit unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde. Umfragen, die ihr bereits nach ihrem Auftritt am Montag in Berlin einen zweistelligen Wert bescheinigten, halte er für „absolut abenteuerlich“, sagte Güllner dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Bei einer Befragung durch Forsa im Auftrag von RTL am Montag gaben nach Güllners Worten von bundesweit 500 Befragten vier Personen an, eine Wagenknecht-Partei wählen zu wollen.
Güllner schätzte deren Potenzial, Wähler von AfD und CDU zu gewinnen, als nicht allzu groß ein. „Nach unseren Erkenntnissen könnte Wagenknecht eine geringen Teil der bisherigen Linken-Wähler anziehen und auch nur wenige Stimmen von der AfD holen.“ Man müsse in Rechnung stellen, dass die AfD zu einem großen Teil das rechtsradikale Potenzial binde, dass es in Deutschland immer gegeben habe.
Der Meinungsforscher sagte ferner, dass die von Wagenknecht 2018 ins Leben gerufene Sammelbewegung „Aufstehen“ nach relativ kurzer Zeit „kläglich gescheitert“ sei. Der CDU im Osten empfahl er in Bezug auf Wagenknecht und mögliche Bündnisfähigkeiten „nicht zu taktisch denken“, sondern sich auf das große Potenzial der Nichtwähler zu konzentrieren. Es gebe im Osten mehr nicht Nichtwähler als AfD-Wähler.
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