UN-Generalsekretär António Guterres hat bei seiner Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen globale Ungerechtigkeiten angeprangert. „Derna ist eine traurige Momentaufnahme des Zustands unserer Welt“, sagte Guterres mit Blick auf die Hafenstadt im Nordosten Libyens, die vor neun Tagen von Fluten getroffen wurde.
„Tausende von Menschen in Derna, Libyen, verloren ihr Leben bei einer beispiellosen Flutkatastrophe. Sie waren mehrfache Opfer“, sagte der UN-Generalsekretär. „Opfer eines jahrelangen Konflikts. Opfer des Klimachaos. Opfer von Machthabern aus nah und fern, die es nicht schaffen, einen Weg zum Frieden zu finden.“ Die Menschen von Derna hätten „im Epizentrum dieser Gleichgültigkeit“ gelebt und seien dort gestorben, als der Himmel ein Vielfaches der monatliche Regenmenge innerhalb von 24 Stunden entfesselt habe und „als Dämme nach Jahren des Krieges und der Vernachlässigung brachen“, so Guterres. Er beklagte eine „Flut der Ungerechtigkeit, der Ungerechtigkeit, der Unfähigkeit, die Herausforderungen zu bewältigen, denen wir gegenüberstehen.“
Der UN-Generalsekretär drängte auf eine Reform internationaler Institutionen wie des UN-Sicherheitsrates und des Bretton-Woods-Systems. Diese reflektierten die politischen und ökonomischen Realitäten von 1945. „Wir können die Probleme nicht wirksam angehen, wenn die Institutionen nicht die Welt widerspiegeln, wie sie ist. Statt Probleme zu lösen, werden sie Teil des Problems.“
Als Beispiel für globale Ungerechtigkeiten nannte Guterres den menschengemachten Klimawandel. Jeder Kontinent könne die Hitze fühlen, aber er sei sich nicht sicher, ob auch die Staatenlenker sie spürten. Um das 1,5-GradZiel zu erreichen brauche es drastische Schritte.
„Denn diejenigen, die am wenigsten für die Krise verantwortlich sind, zahlen den höchsten Preis“, sagte Guterres vor der UN-Generalversammlung. „Wir haben die Quittungen. Die G20-Länder sind für 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie müssen ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufgeben.“
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