Deutsche Unternehmen sind offenbar nur unzureichend auf den CO2-Aufschlag eingestellt, der künftig bei der Einfuhr von Gütern in die EU entrichtet werden muss. Das ist das Ergebnis einer von der Unternehmensberatung Deloitte in Auftrag gegebenen Umfrage zum sogenannten Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), über die der „Spiegel“ berichtet.
Zwar rechnen mehr als die Hälfte der 700 befragten Manager mit hohen finanziellen Auswirkungen durch den Schutzzoll (56 Prozent), fast 60 Prozent befürchten negative Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens, aber nur knapp die Hälfte der Firmen bereitet sich laut den Autoren auf die in weniger als zwei Monaten beginnende Meldepflicht für CO2-Emissionen vor, die bei der Produktion von importierten Waren entstehen.
Der CBAM ist ein Element des „Green Deal“, mit dem die EU-Kommission den Kontinent bis 2050 klimaneutral machen will. Von Anfang 2026 an fällt über den neuen Ausgleichsmechanismus ein Kohlenstoffpreis für die Einfuhr bestimmter außerhalb der EU hergestellter Waren an: Die Importeure müssen Zertifikate erwerben, die der Menge der bei der Herstellung dieser Waren entstandenen Emissionen entsprechen. So soll verhindert werden, dass innerhalb der EU produzierte Güter durch die steigenden hiesigen CO2-Preise an Wettbewerbsfähigkeit verlieren – und Kunden auf günstigere, aber womöglich dreckigere Nicht-EU-Anbieter ausweichen.
40 Prozent der Firmen rechnen der Umfrage zufolge wegen der höheren Importkosten mit Veränderungen in ihren Lieferketten.
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