Unternehmen, die mit Gendersternchen auf Personalsuche gehen, sind zunehmend im Nachteil: Nur noch ein Viertel der „Bewerbenden“ wünscht sich laut einer Studie eine gegenderte Ansprache in Stellenanzeigen – 13 Prozent weniger als 2021, als noch 38 Prozent dafür votierten, so eine Studie des Marktforschungsinstituts Bilendi im Auftrag der Königsteiner Personalagenturgruppe.
Demnach wünschen sich 45 Prozent der Befragten, dass Arbeitgeber in ihren Ausschreibungen auf eine sogenannte „geschlechterneutrale“ Ansprache verzichten. Weiteren 29 Prozent ist dieser Aspekt im Rahmen der Jobsuche egal, ein weiteres Viertel fordert von den Arbeitgebern, in den Ausschreibungen zu gendern, auch das sind 13 Prozent weniger als noch vor zwei Jahren.
Bei den jüngeren Bewerbern zwischen 18 und 29 Jahren sind es mit 34 Prozent immerhin etwas mehr, das Votum der Frauen dagegen bewegt sich mit 24 Prozent im Durchschnitt. Diejenigen, die sich gegen Gendersprache wenden, argumentieren laut Umfrage, dass sie die allgemeine Diskussion zum Thema nerve (74 Prozent), 57 Prozent stört der fehlende Lesefluss und 49 Prozent bemängeln das so aus ihrer Sicht entstehende ungelenke Sprachbild. Immerhin 44 Prozent derjenigen, die sich nicht-gegenderte Stellenanzeigen wünschen, erwägen den Verzicht auf eine Bewerbung allein deswegen, weil der Arbeitgeber gendert.
Von dem Viertel der Befragten, das sich Gendersprache in Stellenanzeigen wünscht, sehen 61 Prozent darin „Diversität und Vielfalt“, weitere 60 Prozent halten das entsprechende Sprachbild für zeitgemäß und 53 Prozent glauben, dass sich durch die Gendersprache niemand ausgeschlossen fühle.
Für die Studie mit dem Titel „Stellenanzeigen 2023“ hatte Bilendi 1.026 Beschäftigte befragt, die sich in den letzten 12 Monaten mindestens einmal bei einem Arbeitgeber beworben haben. Der Befragungszeitraum lag im Mai 2023, 51 Prozent der Befragten waren weiblich, 49 Prozent männlich, das Durchschnittsalter betrug 39,8 Jahre.
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