Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil sieht in dem mutmaßlichen Attentat auf den Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ein Indiz für einen möglichen Zusammenbruch des Systems des russischen Präsidenten Wladimir Putin und damit Anlass für „ein bisschen Optimismus“.
„Es würde am Ende nicht verwundern, wenn es am Ende genauso gekommen ist, dass Putin einen seiner ehemaligen Weggefährten weggeräumt hat“, sagte er am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. „Das zeigt, dass der Terror, den das System Putin nach außen macht, auch nach innen wirkt. Und es zeigt deutlich, dass das System von Wladimir Putin Risse bekommt. Es geht nur noch mit brutaler Macht, es geht nur noch mit brutalem Terror“, so Klingbeil.
„Wenn es alles so stimmt, wie wir vermuten, ist das ein weiteres Indiz dafür, dass Putin nicht mehr alles im Griff hat und nicht mehr alles steuern kann. Das gibt ein bisschen Optimismus, dass dort langsam dieses System Putin auseinanderfällt.“ Auf eine mögliche und in der Ampelkoalition umstrittene Lieferung von Marschflugkörpern der Marke Taurus an die von Russland angegriffene Ukraine wollte sich der SPD-Vorsitzende nicht festlegen. „Ich erwarte, dass die Bundesregierung zeitnah eine Entscheidung trifft“, sagte er.
Aber wie die Entscheidung ausfalle, sei offen. Im Übrigen gelte weiterhin: „Diplomatie und militärische Unterstützung gehören zusammen.“ Insofern seien die jüngsten Friedensgespräche im saudi-arabischen Dschidda und andernorts zu begrüßen, so Klingbeil.
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