Auf die deutschen Banken kommen aus Sicht der Bundesbank härtere Zeiten zu. „Die Risiken haben zugenommen“, sagte Vizepräsidentin Claudia Buch dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). „Angesichts des Wirtschaftsabschwungs sind mehr Insolvenzen und somit auch mehr Kreditausfälle zu erwarten.“
Darüber hinaus sei die Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten sehr niedrig. Auch viele Unternehmen seien bei Investitionen zurückhaltend. „Bisher profitieren viele Banken von den gestiegenen Zinsen und einer höheren Zinsmarge“, sagte Buch.
Es sei aber davon auszugehen, dass Sparer nach und nach mehr Geld in höher verzinste Anlagen umschichten. „Auf der Kreditseite kann es jedoch schwierig für die Geldhäuser sein, die höheren Zinsen weiterzugeben, wenn die Kreditnachfrage gering ist.“ Banken könnten die Zinsmargen von heute also nicht einfach fortschreiben – und sollten sich auf zunehmenden Wettbewerb einstellen.
Gewerbliche Immobilienfinanzierungen seien stark abhängig vom Konjunkturzyklus und stünden deshalb ebenfalls unter Druck – besonders in den USA, sagte Buch weiter. Die Mehrzahl der deutschen Institute sei zwar nicht im großen Stil am US-Gewerbeimmobilienmarkt aktiv, aber es bestehe das Risiko, dass auch am deutschen und europäischen Markt für Gewerbeimmobilien der Druck steige. Auch bei Wohnimmobilien bleibe die Lage angespannt.
„Die Preise in Deutschland haben etwas nachgelassen, aber viele Immobilien sind immer noch überbewertet“, sagte die Bundesbank-Vizepräsidentin.
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